Pressemitteilung | Der Kinderschutzbund Bundesverband e.V.

Kinderschutzbund fordert Enquete-Kommission

(Berlin) - Der Stellenwert von Kindern und Jugendlichen in Politik und Gesellschaft soll nach den enttäuschenden Erfahrungen in den letzten Jahren perspektivisch verbessert werden. Deshalb fordert der Kinderschutzbund eine Enquete-Kommission im Bundestag, um die Belange der Kinder und Jugendlichen in Zukunft stärker zu berücksichtigen.

"In der Corona-Krise waren die Kinder die großen Verlierer. Sie mussten ständig die Erfahrung machen, dass die Bedürfnisse der Erwachsenen von der Politik stärker berücksichtigt wurden als ihre eigenen", sagt Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbunds. Hilgers weiter: "Der Bedarf von Kindern nach besonderer Förderung, Schutz und Teilhabe wurde nicht nur bei den Corona-Maßnahmen zu wenig anerkannt. Ein weiteres Beispiel sind die gescheiterten Verhandlungen um echte Kinderrechte ins Grundgesetz. Ebenso wie die lieblos geführte Diskussion um die Senkung des Wahlalters oder die Tatsache, dass Kinderarmut nicht konsequent bekämpft wird." Die Haltung von Politik und Gesellschaft muss sich verändern, um die Lage der Kinder und Jugendlichen zu verbessern.

Deshalb fordert der Kinderschutzbund eine Enquete-Kommission für die nächste Legislaturperiode des Bundestags. In einer solchen Kommission müssten Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis unter Einbindung von Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten. "Ziel dieser Enquete-Kommission soll es sein, die aktuelle Stellung der Kinder und ihrer Rechte in Deutschland aufzugreifen und zu bewerten. Am Ende wünschen wir uns Empfehlungen, wie die Stellung der Kinder in diesem Land gestärkt werden kann", so Daniel Grein, Bundesgeschäftsführer des Kinderschutzbunds.

Professorin Sabine Andresen, Vizepräsidentin des Kinderschutzbundes: "Gerade weil Kinder und Jugendliche durch die Maßnahmen der Pandemiebekämpfung so lange und stark beeinträchtigt waren, ist ein starkes Signal der Politik nötig. Aus den Erfahrungen lernen und über die Corona-Zeit hinaus die Belange der Kinder und Jugendlichen stärken, ist das Gebot der Stunde." Andresen war als Forscherin maßgeblich an den bundesweiten "Jugend und Corona"-Studien beteiligt, in denen die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Zeit abgefragt wurde. Die Studien hatten gezeigt, dass sich junge Menschen von der Politik übergangen fühlen. Die Enquete-Kommission sollte daher auch eine stärkere Beteiligung von jungen Menschen mitdenken.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kinderschutzbund (DKSB) e.V. - Bundesverband Paula Faul, Pressesprecherin Schöneberger Str. 15, 10963 Berlin Telefon: (030) 214809-0, Fax: (030) 214809-99

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