Kinderbetreuung und Vereinbarkeit haben Priorität
(Berlin) - Auf Initiative des BMFSFJ trifft sich heute der Corona-KiTa-Rat zum ersten Mal. Der Deutsche Frauenrat begrüßt die Einrichtung des Gremiums, das die Wiederaufnahme des Regelbetriebs in Kitas und der Kindertagespflege unter Corona begleiten wird. Dazu erklärt DF-Vorstandsmitglied Anja Weusthoff: "Mit dem Corona-KiTa-Rat sollen bundesweit gemeinsame Lösungen für den Regelbetrieb gefunden werden. Davon profitieren die Kinder und vor allem auch erwerbstätige Eltern. Die Einrichtung dieses Gremiums zeigt, dass die Bundesregierung der gelingenden Kinderbetreuung in Pandemiezeiten und damit der Vereinbarkeit nun eine hohe Priorität beimisst. Das ist ein wichtiges Signal vor allem an Mütter, die in den vergangenen Monaten maßgeblich die wegbrechende Kinderbetreuung auf eigene Kosten auffangen mussten: Der Staat trägt auch in Krisenzeiten gemeinsam mit den Arbeitgebern Verantwortung dafür, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelingt."
Der DF fordert, den vorgebrachten Bedürfnissen der Eltern und Mütter genau zuzuhören. Wo Schließungen zum Schutz aller unumgänglich sind, muss der Staat angemessene Entschädigungsleistungen für alle bereitstellen, denen Verdienstausfälle drohen. Die bestehenden Leistungen zur Entschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz erreichen derzeit die Betroffenen zu selten. Weusthoff erklärt weiter: "Wir begrüßen, dass ein solch wichtiges Gremium nun für den Kita-Bereich existiert. Doch die Perspektiven und die Bedürfnisse von Eltern mit Schulkindern und pflegenden Angehörigen fehlen derzeit noch. Dabei sind alle auf gute Lösungen im weiteren Pandemie-Verlauf angewiesen. Sollten erneute Schließungen nicht abzuwenden sein, muss eine Kompensation für Verdienstausfälle allen Erwerbstätigen mit Betreuungsverantwortung unbürokratisch zur Verfügung stehen. Die Erhöhung der Kinderkrankentage ist ein richtiger erster Schritt. Weitere müssen folgen."
Im Frühjahr wurden Kitas, Schulen und Tagespflegeeinrichtungen für Monate geschlossen, Familien waren über Nacht bei der Betreuung auf sich gestellt. Nun soll der Corona-KiTa-Rat die Wiederaufnahme des Regelbetriebs in Kitas begleiten und das bundesweite Vorgehen regelmäßig einmal im Monat beraten. Ihm gehören Mitglieder der Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder, der Kommunen, Mitglieder der Bundeselternvertretung, von Gewerkschaften, Trägerverbänden und der Kindertagespflege an.
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