Kinderarmut im Koalitionsvertrag kaum Thema!
(Berlin) - Das Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG kritisiert, dass die Bekämpfung von Kinderarmut nur eine untergeordnete Rolle im Koalitionsvertrag spielt.
Verena Bentele, Präsidentin des VdK und Sprecherin des Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG mahnt:
„Der Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU/CSU verheißt nichts Gutes für Kinder und Familien, die in Armut leben. Von einer Kindergrundsicherung will die zukünftige Regierung nichts mehr wissen. Die wenigen geplanten Änderungen sind zwar gut, aber reichen nicht aus, um Kinderarmut wirkungsvoll zu bekämpfen. Es muss für Familien einfacher sein, Unterstützung zu erhalten und es braucht Leistungsverbesserungen. Die bisherigen Leistungen sind zu kompliziert und nicht gut aufeinander abgestimmt. Außerdem sind Leistungen, wie die Kinderregelsätze in der Grundsicherung und der Kinderzuschlag, nicht ausreichend für gesunde Ernährung, gute Bildung und echte Teilhabe. Es braucht endlich einen Systemwechsel!“
Professorin Sabine Andresen, Präsidentin des Kinderschutzbundes und Koordinatorin des Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG:
„Im Koalitionsvertrag ist von der Einführung einer sogenannten Teilhabe-App für Kinder die Rede. Die Vorstellung ist, dass Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets – also etwa das Fußballtraining – künftig mit dieser Karte bezahlt werden sollen. Das bedeutet aber auch, dass künftig jeder noch so kleine vom Ehrenamt getragene Sportverein oder Kinderchor das technisch umsetzen muss. Es ist illusorisch, zu glauben, dass dies mittelfristig der Fall sein wird. Wir werben stattdessen für Modelle wie im Land Berlin, in dem das Bildungs- und Teilhabepaket inzwischen pauschaliert direkt an die Berechtigten ausgezahlt wird. Das ist bürokratiearm und diskriminierungsfrei.“
Quelle und Kontaktadresse:
Der Kinderschutzbund Bundesverband e.V., Juliane Wlodarczak, Pressesprecher(in), Kalckreuthstr. 4, 10777 Berlin, Telefon: 030 214809-0