Kinder- und Jugendärzte werfen Landesregierung NRW Wortbruch vor / Kürzungen im Bereich Familien- und Jugendhilfe treffen vor allem arme Kinder
(Solingen) - Als einen Skandal bezeichnet der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte die Kürzungen der nordrhein-westfälischen Landesregierung im Bereich der Familienhilfe. "Nicht nur dass die Landesregierung ihr vor einem Jahr auf dem Landtagshearing gegebenes Versprechen gebrochen hat, die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in NRW zügig zu verbessern. Durch die beabsichtigten Kürzungen im Bereich der Familienhilfe trägt sie nun zur weiteren Verschlechterung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen bei," kritisiert der Vorsitzende der nordrheinischen Landesverbandes, Dr. Thomas Fischbach.
Fischbach weiter: "Bereits heute lebt in Nordrhein-Westfalen mehr als jedes siebte Kind von der Sozialhilfe. Die damit verbundenen sozialen und gesundheitlichen Probleme, mangelnde Bildungs- und Lebenschancen konnten bisher zumindest in Teilen durch das Beratungsangebot der Wohlfahrtsverbände und Gesundheitsämter gemindert werden. Macht die Landesregierung ernst mit ihrer Kürzungsorgie, werden landesweit große Teile des Beratungs- und Hilfsangebots gestrichen. Die destabilisierten Familien werden sich selbst überlassen - mit verheerenden Folgen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen."
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. fordert daher nicht weniger, sondern mehr Beratungs-, Betreuungs- und Hilfsangebote im Bereich der Familien- und Erziehungsberatung, der Familienpflege, der Eingliederung von Migranten und im Bereich der Kindertageseinrichtungen. Dr Thomas Fischbach: "Statt weiterhin mit Milliardenbeträgen den unrentablen Kohleabbau zu subventionieren, sollte das Land in die wahren Zukunftsenergien investieren, in Kinder und Jugendliche. Wer dies nicht begreift, der kann sich auch seine Sonntags- und Parteitagsreden zum Thema Soziale Gerechtigkeit sparen."
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ)
Mielenforster Str. 2, 51069 Köln
Telefon: 0221/689090, Telefax: 0221/683204
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