Kfz-Gewerbe Bayern: Weiterführung des Betriebs muss auch für kleine Familienunternehmen attraktiv sein / Präsident Vetterl: Bürokratieabbau und Verbesserung bei Erbschaftssteuer nötig
(München) - Das bayerische Kraftfahrzeuggewerbe mit seinen sieben Innungen vertritt rund 7.000 Kfz-Innungsbetriebe überall im Freistaat. In vielen dieser oftmals noch familiengeführten mittelständischen Mitgliedsbetriebe steht in den kommenden drei Jahren eine Veränderung in der Unternehmensführung an. Das berichtet Albert Vetterl, Präsident und Landesinnungsmeister des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes, aus einer aktuellen Umfrage zur Struktur des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes. "Für die nächsten Jahre plant jeder vierte Kfz-Innungsbetrieb in Bayern eine Nachfolgeregelung", sagte Vetterl. "Erfreulicherweise wird momentan in nur einem Prozent der Fälle darüber nachgedacht, den Betrieb dann komplett aufzulösen." In den meisten Fällen werde es eine Weiterführung des Geschäfts geben - oftmals sogar weiterhin in Regie der nächsten Familiengeneration. "Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es gerade für kleine Familienbetriebe immer schwerer wird, das Geschäft weiterzuführen", sagte Präsident Vetterl.
So unterscheiden sich die Pläne für die Betriebe stark nach Größe des Unternehmens: Besonders bei klassischen Familienbetrieben mit bis zu fünf Mitarbeitern soll etwa jeder zweite Betrieb verkauft, verpachtet oder sogar aufgelöst werden. Betriebe mit bis zu fünf Mitarbeitern sind mit rund einem Drittel der Kfz-Innungsbetriebe am häufigsten in der Betriebsstruktur des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes vertreten. Bei mittelgroßen Betrieben mit bis zu 49 Mitarbeitern ist hingegen eine familieninterne Nachfolge im weitaus größten Teil der Fälle geplant (bis zu 90 Prozent).
"Gerade im Mittelstand brauchen wir Rahmenbedingungen, die es auch für kleine, familiengeführte Unternehmen attraktiv machen, diese weiterzuführen. Dadurch werden Arbeits- und Ausbildungsplätze auch abseits der Ballungsräume gesichert", sagte Präsident Vetterl. Die rund 7.000 bayerischen Kfz-Innungsbetriebe sind die berufliche Heimat für rund 125.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für über 15.000 Auszubildende. "Die sieben bayerischen Kfz-Innungen und der Landesverband unterstützen die Mitgliedsbetriebe bei der Übergabe an die nächste Generation. Denn die individuelle Mobilität wird insbesondere in ländlichen Regionen von kleinen Kfz-Innungsbetrieben vor Ort sichergestellt", sagte Vetterl. Daher müsse die Politik sich auch besonders für diese Betriebe einsetzen: "Wir brauchen dringend einen erfolgreichen und umfassenden Bürokratieabbau statt immer weiteren Dokumentationsaufwand und lange Aufbewahrungsfristen. Auch bei der Erbschaftssteuer können mehr Anreize geschaffen werden", sagte Vetterl.
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