Kernkraftwerksbetreiber lehnen Endlagerkonzept des Bundesumweltministers ab
(Berlin) - Der Präsident des Deutschen Atomforums e.V. (DAtF), Walter Hohlefelder, hat zu Beginn der Jahrestagung Kerntechnik in Düsseldorf den Plänen von Bundesumweltminister Jürgen Trittin zu einer völligen Umorientierung bei der Endlagerung radioaktiver Abfälle eine deutliche Absage erteilt. Neben der Festlegung auf ein Endlager für alle Arten radioaktiver Abfälle und einem völligen Neubeginn für Standort-Suchverfahren sieht das Konzept des Bundesumweltministers vor, die Aufgabe zur Einrichtung eines Endlagers vom Bund auf einen Verband, dem die Kernkraftwerksbetreiber zwangsweise beitreten müssen, zu übertragen. "Das neue Entsorgungskonzept des Bundesumweltministers würde neben der Schaffung von Investitionsruinen enorme Kostenexplosionen und die Verschiebung der Endlagerung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag bedeuten", sagte Hohlefelder. Er forderte, dass, wie in der Vereinbarung mit der Bundesregierung festgelegt, sobald wie möglich mit der Umsetzung des bereits genehmigten Endlagerprojektes Konrad begonnen und mit der weiteren Erkundung des Salzstockes Gorleben fortgefahren wird. Die Pläne des Bundesumweltministeriums seien weder sachlich gerechtfertigt noch volkswirtschaftlich und entsorgungspolitisch verantwortbar.
Das Engagement der Bundesregierung hinsichtlich der Umsetzung der Vereinbarung vom Juni 2001 hob der DAtF-Präsident ausdrücklich hervor. So laufe der Betrieb der Kernkraftwerke im Großen und Ganzen frei von politischen Störungen. Dies gelte insbesondere für die Gewährleistung der Entsorgung der abgebrannten Brennelemente aus den Kernkraftwerken. Eine Verstopfung der Kernkraftwerke infolge nicht abtransportierter abgebrannter Brennelemente sei nicht mehr zu befürchten. Hohlefelder betonte, dass die Energieversorgungsunternehmen fest zur getroffenen Vereinbarung stehen.
Er forderte zugleich die Bundesregierung auf, angesichts der sich in den kommenden Jahren durch den Verzicht auf die Kernenergie abzeichnenden Energieprobleme ihre energiepolitischen Einzelziele auf ihre Kompatibilität und Machbarkeit hin gründlich zu überprüfen. "Eine einseitige Ausrichtung der Energiepolitik auf den Klimaschutz und der gleichzeitige Verzicht auf die CO2-freie Kernenergie stellen ein großes Risiko für die langfristige Energieversorgungssicherheit und die Strompreisstabilität in Deutschland dar", warnte der Präsident.
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