Kernaussagen des 6. Bundeskongresses Pathologie Berlin zum Thema: Neue Rollen für die Pathologie
(Gelsenkirchen) 1. Die Pathologie ist die Konstante bei wechselnden Zentren
Die Versorgungslandschaft der Bundesrepublik ist mehr und mehr von der Bildung von Zentren gekennzeichnet. Brust- und Darmzentren sind die Vorreiter. Viele weitere organ- oder krankheitsbezogene Zentren werden folgen. Interdisziplinäres Denken und Handeln wird in der neuen Landschaft der Krankenversorgung eine Hauptrolle spielen. In jedem der Zentren ist die Pathologie als Kernfach vertreten. Sie ist damit der allen Zentren gemeinsame Kern und so von zentraler Bedeutung für die dort behandelten Patientinnen und Patienten. Die Pathologie trägt dem bereits Rechnung durch ihren Charakter als Querschnittsfach. Aus ihrem inhärent ganzheitlichen Ansatz heraus entwickelt sie die organspezifischen Besonderheiten. Die Zentrumsbildung macht insofern die Bedeutung einer hochentwickelten, kompetenten und mit den modernsten Methoden arbeitenden Pathologie noch einmal besonders deutlich.
2. Die Qualitätssicherung erfolgt durch die Pathologie.
Die Pathologie ist ein Fach, das sich wie kaum ein anderes der Qualität verschrieben hat. 30 bis 40 Prozent der Institute haben heute, lange vor der Verpflichtung zur allgemeinen Qualitätssicherung und weit über diese hinaus, Systeme für Qualitätsmanagement in ihren Instituten etabliert, die in der Regel nach internationalen und belastbaren Normen extern zertifiziert oder akkreditiert werden. Diese Anstrengung ist deshalb notwendig, weil die Pathologie in der Medizin eine zentrale qualitätssichernde Rolle spielt. Es gibt große Teilgebiete der Medizin, bei denen die Pathologie zentrales qualitätssicherndes Element ist. Dieser Rolle wird die Pathologie dadurch gerecht, dass sie sich selbst in großen Umfang qualitätssichernden Maßnahmen unterwirft.
3. Die Rolle der Pathologie in der Krebsfrüherkennung verstärkt sich.
Früherkennung ist ohne die Pathologie kaum möglich. Bei allen Untersuchungen auf Krebs sind es die Pathologen, die feststellen können, ob ein Tumor vorliegt oder nicht. Sie ist zentral an Früherkennung von Zervixkarzinomen, in der Darmvorsorge und dem Mammographie-Screening beteiligt.
Mit diesen neuen oder neu betonten Aufgaben ist die Pathologie weiter in die öffentliche Wahrnehmung gerückt.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Pathologen e.V.
Dr. Christine Winkler Pressereferentin
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