Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Keine übereilte Einführung der Klinikvergütungsreform

(Berlin) - Der Klinikärzteverband Marburger Bund (mb) spricht sich gegen eine übereilte Einführung des neuen Krankenhausfinanzierungssystems aus. Auf der öffentlichen Anhörung des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages am 10. Oktober müsse deutlich werden, dass die von den Koalitionsfraktionen geplante Einführung ab Januar 2004 zur Industrialisierung der Patientenversorgung und zu Leistungseinbrüchen führen könne.

„Wir wehren uns gegen eine weitere Arbeitsverdichtung in den Krankenhäusern, die Ärzte zusätzlich belastet und die Patientenversorgung verschlechtert“, so der 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery. Der Verbandschef begrüßt zwar das Fallpauschalensystem an sich, der Gesetzentwurf sei jedoch mit erschreckenden Systemfehlern behaftet.

So würden bei der Umsetzung des Systems der bestehende Ärztemangel und die Arbeitsüberlastung gar nicht berücksichtigt. Zudem werde das wirtschaftliche Überleben der Kliniken entscheidend von Kosten- und Leistungsminimierung abhängig gemacht, da erlös- und nicht bedarfsorientiert vergütet werde. Das System werde somit vorzeitige, „blutige“ Entlassungen von Patienten belohnen.

Der Marburger Bund verlangt von den Parlamentariern des Bundestages eine Entzerrung des Einführungsfahrplans, um ein Fallpauschalensystem zu erarbeiten, das Qualität und Kosteneffizienz in den Krankenhäusern zum Wohle aller Beteiligter sicherstellt.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband Riehler Str. 6 50668 Köln Telefon: 0221/9731680 Telefax: 0221/9731678

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