Keine Priorität für Verbraucherinformation? / VERBRAUCHER INITIATIVE zur Politik der Landes-Verbraucherministerien
(Berlin) - Zu den Kunden des bayerischen Fleisch-Großhändlers, bei dem in den vergangenen Tagen mehrere Tonnen überlagerten Fleisches sichergestellt wurden, gehörten vermutlich Imbissbuden in ganz Deutschland. Die Produkte gingen offenbar auch an Abnehmer in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Hessen doch deren Verbraucherministerien schweigen. Die VERBRAUCHER INITIATIVE fordert die zuständigen Länderministerien auf, ihre Informationspflichten gegenüber Verbrauchern nachzukommen.
Verbraucher in ganz Deutschland sind zu Recht misstrauisch. Sie fragen sich, ob das überalterte Fleisch aus Bayern auch auf ihrem Teller landete. Sie wollen wissen, was die zuständigen Behörden unternehmen, um dies herauszufinden und die Ergebnisse aus erster Hand erfahren. Auf die für den Verbraucherschutz zuständigen Landesministerien können sie dabei jedoch nicht bauen. Dies zeigt ein Blick auf die Internetseiten der zuständigen Ministerien. Nur das niedersächsische Ministerium setzt seine Bürger von Gammelfleischfunden im Bundesland in Kenntnis. Bayern, Sachsen-Anhaltiner, Hessen und Baden-Württemberger suchen auf den Seiten ihres Verbraucherministeriums vergeblich nach Informationen über den aktuellen Fleischskandal, fasst Laura Groche, Ernährungsreferentin der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. ihre Beobachtungen zusammen.
Auch auf den Seiten des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz herrscht seit Tagen Schweigen. Der jüngste Fleischskandal wird mit keinem Wort erwähnt. Dass es die Verbraucherschutzministerien von Bund und Ländern nicht für nötig halten, den Bürgern Informationen aus erster Hand zur Verfügung zu stellen, offenbart einen erstaunlichen Mangel an Sensibilität!, so Laura Groche. Die wieder einmal betrogenen Verbraucher fragen sich zu Recht, wo eigentlich die Prioritäten der Verbraucherministerien liegen.
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