Keine Mediendiskriminierung bei AfD-Wahlparty in Erfurt
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die AfD Thüringen auf, genügend Presseplätze für die Wahlparty am Abend des 1.
September zur Verfügung zu stellen und auch bundesweit berichtende Journalistinnen und Journalisten zu akkreditieren. Der DJV reagiert damit auf Beschwerden von Medien wie Welt, Spiegel und taz, die angeblich aus Platzgründen keine Zulassung zur Berichterstattung erhalten haben. Landespolitische Berichterstatter sollen hingegen akkreditiert worden sein. "Das riecht nach Willkür", kritisiert DJV- Bundesvorsitzender Mika Beuster. Auf Nachfrage hatte ein Sprecher der Thüringer AfD dem DJV erklärt, mehr als 50 Presseplätze stünden nicht zur Verfügung. "Bei einer Landtagswahl mit einem rechtsextremen Spitzenkandidaten ist doch klar, dass das Berichterstattungsinteresse weit über die Landesgrenze Thüringens hinausreicht", so der DJV- Vorsitzende. "Das muss die AfD ermöglichen."
"Es ist nicht das erste Mal, dass die Thüringer AfD eine unabhängige Berichterstattung über ihre Veranstaltungen behindert", so Heidje Beutel, DJV-Landesvorsitzende in Thüringen. "Dieses Verhalten spricht Bände über das AfD-Verständnis von Pressefreiheit."
Als "befremdlich, aber typisch für das medienfeindliche Verhalten dieser Partei" bezeichnet Beuster den offenbar notwendigen Gang der nicht akkreditierten Medien zum Gericht. Spiegel, Welt und taz haben einstweilige Verfügungen beantragt, um so zur AfD-Wahlparty zugelassen zu werden. Eine Entscheidung steht noch aus.
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