Pressemitteilung | Bitkom e.V.

Keine Grenzwertüberschreitung durch Handynutzung in Bahn, Auto, Fahrstuhl oder Bus

(Berlin) - Der BITKOM weist die Behauptung zurück, dass in Eisenbahnwaggons, Fahrstühlen, Autos oder Bussen durch die Verwendung von Handys die Grenzwerte für elektromagnetische Felder überschritten werden. Dies sei wissenschaftlich völlig unbegründet. Schon aus energetischen Gründen müsste jeder Mitreisende mit mehr als 16 Handys gleichzeitig und mit maximaler Leistung telefonieren, um eine Überschreitung der Grenzwerte herbeiführen zu können.

Die falsche Behauptung über eine mögliche Grenzwertüberschreitung geht auf eine Studie des japanischen Physikers Tsuyoshi Hondou im „Journal of the Physical Society of Japan“ zurück. Der Autor berechnet dort das Verhalten elektromagnetischer Felder in Räumen, die von leitenden Wänden umgeben sind, wie z.B. bei Eisenbahnwaggons. Daraus kalkuliert er die theoretische Stärke des elektromagnetischen Felds, wie es durch Handys erzeugt wird. Diese Werte würden angeblich unter realistischen Bedingungen über den gültigen Grenzwerten liegen. „Mit fehlerhaften Annahmen aus dem in diesem Fall wackeligen Elfenbeinturm schürt man nur diffuse Befürchtungen in der Bevölkerung und erntet Kopfschütteln bei den Experten“, kommentiert Dr. Uwe Kullnick, Experte für das Thema Mobilfunktechnik und Gesundheit bei BITKOM. Die Studie weist gravierende Fehler auf: Beispielsweise geht sie von nackten Blechkästen ohne Menschen und ohne Einrichtung aus. Auch bei der Anwendung der Grenzwerte ist dem Autor ein grundsätzlicher Fehler unterlaufen. Nicht die elektromagnetischen Felder, die unter Umständen außerhalb des Körpers vorhanden sind, sondern die vom Menschen absorbierten Feldanteile sind letztlich relevant und werden z.B. von der internationalen Strahlenschutzorganisation ICNIRP zur Festsetzung der Grenzwerte herangezogen. In Eisenbahnwagen, im Auto, Bus, Fahrstuhl oder anderen geschlossenen Bereichen bleibt die Exposition der Fahrgäste weit unterhalb dieser Grenzwerte, auch wenn viele Personen gleichzeitig ihre Mobiltelefone nutzen. Kullnick: „Mobilfunk ist eine sichere Sache, ob im Freien, im Auto oder an irgendeinem anderen, beliebigen Ort.“

Kullnick ist Vorsitzender des BITKOM-Arbeitskreises „Mobilfunktechnik und Gesundheit“, der sich mit dem Phänomen „Elektrosmog“ beschäftigt. In dem Gremium sind die Fachleute der BITKOM-Mitgliedsunternehmen für den Bereich Elektromagnetische Felder und Gesundheit versammelt. Der Arbeitskreis ist das Forum der Hersteller und Netzbetreiber für die Öffentlichkeit. Die Mitglieder wollen zum einen über Sachzusammenhänge informieren und zum anderen Vorschläge und Anregungen aus der Öffentlichkeit aufnehmen und umsetzen. Ziel des Arbeitskreises ist es, über den Sachstand der Technik zu informieren und mit dem medizinischen und biowissenschaftlichen Kenntnisstand vertraut zu machen. Das Gremium arbeitet auf nationaler Ebene im Verbund mit dem Informationszentrum Mobilfunk (IZMF) und auf internationaler Ebene mit dem Mobile Manufacturers Forum (MMF) zusammen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) Albrechtstr. 10 10117 Berlin Telefon: 030/275760 Telefax: 030/27576400

NEWS TEILEN: