Pressemitteilung | BGA - Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen e.V.

Keine Entwarnung: Umsätze im Großhandel brechen in allen Branchen ein

(Berlin) - "Die heute vom Statistischen Bundesamt aktuell veröffentlichten Großhandelsumsätze zeichnen ein düsteres Bild. Im Vergleich zum Monat des Vorjahres sind die Großhandelsumsätze im August 2002 um nominal 7,3 vH gefallen. Dieser Rückgang ist selbst vor dem Hintergrund der gegenwärtigen schwachen Konjunktur sehr hoch" erklärte BGA-Präsident Anton F. Börner am 30. September in Berlin.

Real wurde im August 2002 1,8 vH weniger umgesetzt als im Vorjahresmonat. "Besonders besorgniserregend ist, dass alle Branchen des Großhandels vom den Umsatzeinbußen betroffen sind. Außerordentlich stark betroffen sind die Handelsumsätze mit landwirtschaftlichen Produkten, Rohstoffen, Maschinen und Ausrüstungen. Schlägt sich der Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität im Großhandel erst einmal auf die nachgelagerten Wirtschaftsbranchen durch, trifft das die strauchelnde Konjunktur an ihrer empfindlichsten Stelle", so Börner. Er rechne damit, dass der Umsatzrückgang im Großhandel innerhalb der nächsten zwei Monate gesamtwirtschaftlich wirksam werde.

Seit Januar diesen Jahres sind die Umsätze nun um real 4 vH (5 vH nominal) gesunken. "Ein robustes Wachstum und ein konjunktureller Aufschwung sind in diesem Jahr nicht mehr zu erwarten", erklärte Börner weiter.

Börner ermunterte die Regierung das ihre zu tun, um Konjunktur und Erfolgsaussichten der Wirtschaft nachhaltig zu beflügeln. "Ein Großteil der Bevölkerung unterstützt einen Wechsel in der Politik, der zu mehr Arbeitsplätzen und mehr Wachstum führt", sagte Börner und bot dem Bundeskanzler an, konstruktiv daran mitzuarbeiten, die Voraussetzungen für stärkere Wachstumsimpulse zu schaffen. Dazu bedürfe es nach Börner mutiger Reformen. Eine zügige und umfangreiche Umsetzung des Hartz-Papiers ginge nicht weit genug. Arbeitsplätze würden am Ende durch den Unternehmer geschaffen und nicht durch Vermittlungsagenturen.

Drei Reformnotwendigkeiten stehen nach Angaben Börners im Zentrum: Erstens, sei die Gesundpolitik zu reformieren. Im Zuge dessen könnte die Abgabenlast gesenkt werden. Zweitens, müssten die Vorraussetzungen für einen funktionsfähigen Arbeitsmarkt geschaffen werden. Von Bedeutung sei es drittens, die Regulierungsdichte und die Bürokratie abzubauen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels e.V. (BGA) Am Weidendamm 1A 10117 Berlin Telefon: 030/590099521 Telefax: 030/590099539

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