Keine Entwarnung auf dem niedersächsischen Ausbildungsmarkt / Transfergesellschaften für ausgebildete Jugendliche erforderlich
(Hannover) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sieht keinen Anlass für Entwarnung auf dem niedersächsischen Ausbildungsstellenmarkt. Denn die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Industrie, Handel und Handwerk ist in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent (1.485) auf 47.582 gesunken. Auch die Zahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Ausbildungsstellen ist zurückgegangen, und zwar um 3,1 Prozent auf 45.770. Zwar sei allen Unternehmen zu danken, die ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen, sagte DGB-Landesvorsitzender Hartmut Tölle. Angesichts des drohenden Fachkräftemangels seien aber mehr qualifizierte Ausbildungsplätze erforderlich. Tölle: "Jeder Jugendliche ohne Ausbildungsplatz ist einer zu viel. Die Unternehmen sind gefordert, verstärkt in Ausbildung zu investieren. Nur so ist der drohende Fachkräftemangel zu verhindern."
Der DGB befürchtet zudem, dass aufgrund der Wirtschaftskrise die Übernahme von fertig ausgebildeten Jugendlichen besonders in kleinen und mittleren Betrieben gefährdet ist. Ende September war die Jugendarbeitslosigkeit in Niedersachsen im Vorjahresvergleich bereits um 9,5 Prozent (2.987) auf 34.366 gestiegen. Deshalb regt der DGB an, Transfergesellschaften für ausgebildete Jugendliche zu gründen und als Beschäftigungsbrücke zu nutzen. In ihnen sollen Auszubildende, die nicht übernommen werden können, mit Mitteln der Bundesagentur für Arbeit angestellt und an Betriebe entliehen werden - auf gemeinnütziger Basis und nach Branchentarif bezahlt.
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Deutscher Gewerkschaftsbund Niedersachsen - Bremen - Sachsen Anhalt (DGB)
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