Keine Entwarnung am Ausbildungsmarkt trotz Abnahme unversorgter Bewerber
(Berlin) - Die derzeitige Entspannung am Ausbildungsmarkt darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es weiterhin eine große Zahl an jugendlichen Bewerbern aus früheren Schulentlassungsjahren gibt, die ohne Ausbildungsplatz sind. Das ist die Bilanz des Verbands Deutscher Privatschulverbände zu den am 13. Oktober von der Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlichten Ausbildungszahlen.
Die BA berichtet in ihrer aktuellen Statistik zum Berufsberatungsjahr 2008/2009, dass noch 9.600 Bewerber keinen Ausbildungsplatz haben. Dazu kommen 243.800 Jugendliche früherer Schulentlassungsjahre, sogenannte Altbewerber, die großenteils weiterhin ohne Ausbildungsplatz sind. Dem stehen laut BA 17.300 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. "Gerade für die hohe Zahl der Altbewerber ist es dringend geboten, durch bedarfsgerechte Bildungsmaßnahmen ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern", erklärt Julia Schier, Bundesgeschäftsführerin des VDP.
Das duale Ausbildungssystem wird auf absehbare Zeit nicht in der Lage sein, allen Bewerbern einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen. Auch wenn die Bewerberzahlen aufgrund der demografischen Entwicklung abnehmen, wird die große Zahl der Altbewerber im dualen System nicht unterkommen. Vollzeitschulische Ausbildungsgänge stellen deshalb eine notwendige Ausbildungsalternative dar. "Gerade die vollzeitschulische Ausbildungsgänge bieten Jugendlichen mit Defiziten durch ihren guten Betreuungsschlüssel und den Einsatz von Sozialpädagogen eine Zukunftsperspektive", erklärt Schier. Neben der bedarfsorientierten Ausbildung und der sehr individuellen Betreuung können vollzeitschulische Ausbildungsgänge schneller und flexibler auf veränderte Anforderungen des Arbeitslebens reagieren. Politik und Gewerkschaften sollten dies zur Kenntnis nehmen und vollzeitschulische Ausbildungsabschlüsse als gleichwertig mit Abschlüssen des dualen Systems anerkennen.
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