Pressemitteilung | Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA)

Kein Verständnis für Streiks zu diesem Zeitpunkt

(Berlin) - Verhandlungen der Sozialpartner stehen erst am Anfang/Rahmenbedingungen im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst sind Benchmark/Arbeitgeber irritiert über sehr frühe Warnstreiks.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) zeigt sich irritiert, dass die Gewerkschaft ver.di bereits für den morgigen Internationalen Frauentag zu einem Streik aufruft. Die diesjährigen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst stehen erst am Anfang. Zwei weitere Termine bis in den Mai sind bereits fest vereinbart.

Dazu Karin Welge, Präsidentin und Verhandlungsführerin der VKA: "Ich kann gut verstehen, dass die Erwartungen der Beschäftigten nach der ersten Verhandlungsrunde nicht erfüllt wurden. Die Gewerkschaften haben ihre umfangreichen Forderungen konkretisiert und wir haben unsere Positionen dargelegt. Das ist wichtig für den Beginn der Verhandlungen. Hierauf wollen wir in der nächsten Verhandlungsrunde konstruktiv aufbauen. Wir haben den Gewerkschaften deshalb schon Vorschläge gemacht, zu welchem Themen wir weiter verhandeln wollen. Dass die Gewerkschaften ver.di und dbb nun nach nur einer Verhandlungsrunde zum Streik aufrufen, entspricht nicht dem tatsächlichen Verhandlungsstand."

Die VKA hat bereits im Vorfeld vor Verzerrungen hinsichtlich der Vergütung der Beschäftigten im kommunalen Bereich gewarnt. Die Gewerkschaften fordern eine generelle Aufwertung der Gehälter im Sozial- und Erziehungsdienst, obwohl diese bereits überproportional sind, eine Verkürzung der Arbeitszeit um fünf Stunden in der Woche, und trotz 30 Tagen Urlaub zusätzliche freie Tage. "Dass die Gewerkschaften eine weitere monetäre Besserstellung der Beschäftigten als Verhandlungsziel in der Öffentlichkeit fordern, erzeugt ein falsches Bild der tatsächlichen Gehälter. Die aktuellen Monatsgehälter der Erzieherinnen und Erzieher liegen bei rund 3.100 Euro bei Berufseinstieg, im Schnitt verdienen sie 3.800 Euro. Nach entsprechender Beschäftigungszeit beträgt das Monatsgehalt einer Erzieherin mehr als 4.300 Euro. Die Erzieherinnen und Erzieher sind damit übrigens bereits heute die Spitzenverdiener im Vergleich zu anderen Berufsgruppen mit vergleichbarer Ausbildung im öffentlichen Dienst. Hier von einer schlechten Bezahlung und unangemessenen Arbeitsbedingungen zu sprechen, ist daher nicht nachvollziehbar. Zudem steigen die Gehälter der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bereits regelmäßig im Rahmen der Tarifverhandlungen für den gesamten kommunalen öffentlichen Dienst.", so die VKA-Verhandlungsführerin weiter.

"Wir befinden uns momentan alle in einer sehr schwierigen Situation. Zwei Jahre Corona haben Bürgerinnen und Bürgern und den Beschäftigten sehr viel abverlangt. Und die durch die Ukrainekrise ausgelösten Unsicherheiten fordern uns als Gesellschaft und auch ganz konkret die Kommunen zusätzlich, denkt man nur an die Erstaufnahme der Geflüchteten und deren sichere Unterbringung", erläutert Karin Welge, die Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen. "Den kommunalen Arbeitgebern liegen die Belange ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Herzen. Das spiegelt sich auch in der Bezahlung und den guten Arbeitsbedingungen wider. Aber wir müssen auch dafür sorgen, dass die Kommunen weiterhin handlungsfähig bleiben. Unsere Angestellten werden gut bezahlt, ob Handwerkerinnen und Handwerker, Busfahrerinnen und Busfahrer, Pflegekräfte, Verwaltungsangestellte oder eben Erzieherinnen und Erzieher und andere im Sozial- und Erziehungsdienst tätige Beschäftigte. Wir werden auch weiterhin dafür sorgen, dass dies so bleibt."

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) Ulrike Heine, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Leipziger Str. 51, 10117 Berlin Telefon: (030) 2096994-0, Fax: (030) 2096994-99

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