Kein Verbot von Al Dschasira in Israel
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die israelische Regierung auf, ihr Verbot des Senders Al Dschasira umgehend zurückzunehmen. Der DJV reagiert damit auf die Schließung des Studios in Ost-Jerusalem durch israelische Behörden am gestrigen Sonntag. "Die Pressefreiheit ist kein Schönwettergrundrecht, sondern muss auch in Kriegszeiten in vollem Umfang gelten", stellt DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster klar. Die israelische Demokratie dürfe kritische Stimmen nicht an der Berichterstattung hindern. Das Parlament in Tel Aviv habe der Pressefreiheit keinen Gefallen getan, als es vor einigen Wochen auf Initiative der Regierung Netanyahu die gesetzliche Grundlage für die Schließung von Al Dschasira beschlossen habe. Beuster: "Das muss rückgängig gemacht werden." Er ruft Bundesaußenminister Annalena Baerbock dazu auf, sich in ihren Kontakten mit der israelischen Regierung für Al Dschasira einzusetzen.
Der DJV-Vorsitzende fordert darüber hinaus vom israelischen Militär, Korrespondenten im Gazastreifen zu schützen: "Wir erwarten von den Streitkräften, dass es bei der möglichen Offensive Israels gegen Rafah kein Blutbad unter den Korrespondenten gibt." Tote Journalistinnen und Journalisten dürften nicht achselzuckend als Kollateralschäden in Kauf genommen werden. Den Schutz der Berichterstatter müssten selbstverständlich auch die Kämpfer der Hamas gewährleisten.
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