Kein Qualitätsfortschritt in Sicht / ADFC kritisiert neue EU-Fahrrad-Sicherheitsnormen
(Bremen) - Das Europäische Komitee für Normung (CEN) hat vier neue Fahrrad-Sicherheitsnormen für Trekking- und Cityräder, Kinderräder, Mountainbikes und Rennräder beschlossen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kritisiert die neuen Normen, da sie eine Festlegung auf unterstem Niveau sind und nicht als Referenz für zeitgemäße Qualität dienen.
Die Sicherheitstechnischen Anforderungen und Prüfverfahren" in den CEN-Normen befassen sich fast nur mit den Bauteilen eines Fahrrades und legen die Inhalte von Benutzungs- und Pflegeanleitungen fest. Am fertigen Fahrrad werden nur noch Außenkonturen und Bremswirkungen untersucht - Fahrversuche scheinen unnötig zu sein, so der ADFC. Selbst Fahrräder der einfachsten Qualität erfüllen die Normen problemlos.
Die Normen ersetzen nun im Laufe dieses Jahres die jeweiligen Landesnormen in 29 Ländern. ADFC-Bundesvorsitzender Karsten Hübener: Den berechtigten Ansprüchen und Erwartungen der Verbraucher an sichere und qualitativ hochwertige Fahrräder ist damit nicht gedient. Hier wurde die Chance vergeben, sichere Produkte mit klaren Parametern verbindlich festzuschreiben.
Aber auch für die Fahrradindustrie bringen die neuen Normen nur eine trügerische Sicherheit vor Ansprüchen geschädigter Radfahrer. Denn wenn es durch das Versagen von Fahrradteilen zu Schäden kommt, sind nicht die geringen Anforderungen der neuen Fahrradnormen maßgeblich. Vielmehr muss der Hersteller dann nachweisen, dass der Fehler nach dem Stand von Wissenschaft und Technik nicht erkennbar war. Hübener: Hinter diesem Stand bleiben die neuen Fahrradnormen meilenweit zurück.
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