Kein Preisanstieg durch Euro im Handel

(Berlin) - Nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist der Preisindex für die Lebenshaltung im Januar um 2,1 Prozent gestiegen. Hierzu erklärte am 31. Januar 2002 in Berlin der Chefvolkswirt des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Dr. Robert Weitz:

Der Anstieg der Inflationsrate im Januar geht auf das Konto von Dienstleistern und Staat. Der Einzelhandel hat den Euro nicht zu Preiserhöhungen genutzt. Das belegen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Landesämter eindeutig. Im Einzelhandel sind dagegen lediglich aus saisonalen Gründen wegen des Wintereinbruchs zum Jahreswechsel in den mediterranen Anbaugebieten die Preise von Obst und Gemüse deutlich gestiegen. Ähnliche saisonale Preisschwankungen hat es auch in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben.

Insbesondere der Vergleich der Preise zum Dezember 2001 zeigt, dass viele Dienstleister die Euroumstellung zu kräftigen Preisaufschlägen genutzt haben. Dazu kommt der Staat als Preistreiber, der aufgrund der Erhöhung von Öko-, Tabak-, und Versicherungssteuer allein einen halben Prozentpunkt des Anstiegs der Inflationsrate zu verantworten hat. Dennoch ist der Anstieg der Lebenshaltungskosten mit 2,1 Prozent nicht Besorgnis erregend. Stabilisierend auf die Gesamtinflation haben sich wieder einmal weite Teile des Einzelhandels ausgewirkt. So sind beispielsweise die Preise für Textilien, Schuhe, Unterhaltungselektronik oder Computer kaum gestiegen.

Mit den offiziellen Zahlen hat das Statistische Bundesamt der Horrordiskussion über angebliche Preiserhöhungen im Einzelhandel jede Grundlage entzogen. Abzüglich der saisonalen Schwankungen und Steuererhöhungen sind die Preise im Januar gegenüber Dezember 2001 gerade einmal um 0,1 Prozent gestiegen. Diese amtliche Feststellung wird dazu beitragen, das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen, die sich noch weiter an die neue Währung und die Europreise gewöhnen müssen.

Quelle und Kontaktadresse:
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