Kein Klimaschutz ohne Verkehrswende / VCD fordert anlässlich des Weltklimatags ambitionierte CO2-Grenzwerte und eine stärkere Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel
(Berlin) - Der Klimawandel und seine Folgen rücken anlässlich des Weltklimatages in den Fokus der Öffentlichkeit. Insbesondere nach dem Rekordanstieg des CO2-Ausstoßes von fünf Prozent im Jahr 2010 und weiteren 3,2 Prozent im Jahr 2011 stellt sich die Frage, wie CO2-Emissionen verringert werden können.
Aus Sicht des ökologischen Verkehrsclubs VCD besteht vor allem im Verkehrssektor Handlungsbedarf. Allein in der EU sind die CO2-Emissionen des Verkehrs zwischen 1990 und 2010 um 27 Prozent angestiegen, während sie in anderen Sektoren um 19 Prozent gesunken sind. Derzeit stammen 29 Prozent der EU-weiten CO2-Emissionen aus dem Verkehr. "Nach der Energiewende brauchen wir nun dringend eine Verkehrswende, nur so kann Klimaschutz gelingen", betont Michael Ziesak, Bundesvorsitzender des VCD. "Verkehrsmittel müssen effizienter werden, darüber hinaus muss eine Mobilitätskultur entstehen, die mit weniger Verkehr auskommt."
Als ersten Schritt fordert der VCD den derzeit für 2020 diskutierten CO2-Grenzwert für neue Pkw in der EU von 95 g/km auf 80 g/km abzusenken und für 2025 einen Zielwert von 60 g/km festzulegen. Ein Grenzwert von 80g/km im Jahr 2020 senkt europaweit den CO2-Ausstoß von Neuwagen um 41 Prozent im Vergleich zu 2011. Darüber hinaus müssen alle Diesel-Fahrzeuge mit einem Partikelfilter ausgestattet werden. Partikelfilter können die Emissionen bis zu 99 Prozent senken.
Gleichzeitig müssen die Alternativen zum Auto durch eine stärkere Förderung der umweltverträglichen Verkehrsmittel, wie Bahn und Fahrrad, attraktiv gemacht werden. Von zentraler Bedeutung sind die nachhaltige Sicherstellung der ÖPNV-Finanzierung sowie Maßnahmen zur konkreten Förderung des Fuß- und Radverkehrs. Letztlich reicht es nicht aus, Fahrzeuge für den privaten Gebrauch effizienter zu machen. Erforderlich ist eine umfassende Strategie. Michael Ziesak: "Wir müssen zur Stadt der kurzen Wege kommen, wo Verkehrsträger eng miteinander vernetzt sind und Verkehrspolitik sowie Raumplanung verkehrsträgerübergreifend denken."
Fazit des VCD: Klimaschutz kann nur mit einer Verkehrswende gelingen - hier ist die Politik gefragt. Solange Verkehrspolitik jedoch weiter einseitig auf das Auto beschränkt ist, bleibt die positive Lenkungswirkung für das Klima aus.
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