Kein Grund zur Panik / IHK sieht Ausbildungsmarkt optimistisch
(Berlin) - Die Kritik auf Bundesebene wegen angeblich zu weniger Ausbildungsplätze entbehrt in der Bundeshauptstadt jeglicher Grundlage. Auf dem Berliner Ausbildungsmarkt ist die Lage keineswegs dramatisch, betonte 13. Juni 2006 IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder. Die Kritiker sollten eigentlich die Fallstricke neuer statistischer Berechnungsmethoden kennen In Berlin besteht jedenfalls kein Anlass zur Panik, denn die Zahlen sprechen eine andere Sprache, so Eder. Allerdings dürfe bei der Akquisition von Ausbildungsplätzen nicht nachgelassen werden.
Ende Mai waren im IHK-Bereich 2.872 neue Ausbildungsverträge registriert. Diese Zahl bewegt sich damit in der Bandbreite der Vorjahre. Im Jahr 2003 waren zu diesem Zeitpunkt 2.940 neue Verträge registriert, im Boomjahr 2004 zum Beginn des Ausbildungspaktes waren es 2.676, und 2005 lag die Zahl bei 2.955 Vertragsabschlüssen. Die Ausbildung beginnt im September und da ist es normal, dass die Unternehmen mal schneller und mal langsamer Ausbildungsverträge abschließen, erläuterte Eder.
Die Zahl der offenen Ausbildungsplätze, die Unternehmen bei der IHK-Lehrstellenbörse anbieten, liegt seit Wochen relativ konstant bei 550 bis 600 Stellen in knapp 100 Berufsfeldern. Das verdeutlicht, dass nach Vertragsabschlüssen kontinuierlich immer wieder neue Stellen an der Börse angeboten werden, betonte der IHK-Hauptgeschäftsführer. Die Statistik der Regionaldirektion Berlin der Bundesagentur für Arbeit spricht nach Auffassung
der IHK eine noch deutlichere Sprache. Gegenüber dem Vorjahr hat sich mit Stand Ende Mai die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen um 15,2 Prozent erhöht. Dagegen ist die Zahl der gemeldeten Bewerber um 6,5 Prozent zurückgegangen. Gegenwärtig gibt es rund 5.200 offene Stellen, rund 18 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bundesweit gab es Ende April nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages
(DIHK) ein Lehrstellenplus von rund 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zugleich gingen die bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Ausbildungsplätze zurück eine seit Jahren zu beobachtende Tendenz. Grund: Nur noch rund 55 Prozent Unternehmen melden ihre Plätze an die Arbeitsagenturen, die übrigen nur hin und wieder bzw. gar nicht.
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