Kein Börsenhandel an besonderen Feiertagen, wie dem 3. Oktober

(Berlin) - Die Deutsche Börse AG (DBAG) und Eurex Frankfurt haben sich im Hinblick auf den bevorstehenden 10-jährigen Jahrestag der deutschen Einheit erfreulicherweise darauf verständigt, am 3. Oktober 2000 die Börsen zu schließen. Die Regionalbörsen werden sich diesem politisch motivierten Schritt vermutlich anschließen. Entgegen der Ankündigung von DBAG und Eurex, dass der 3. Oktober in Zukunft wieder ein Handelstag sein werde, fordert der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) die Schließung der Börsen an diesem Tage auch in Zukunft, also unabhängig von der Besonderheit des diesjährigen 10. Jahrestages der deutschen Einheit.

Nach Meinung des VÖB sei es unvorstellbar, dass in den europäischen Nachbarländern an deren jeweiligen Nationalfeiertagen die Börsen offengehalten würden. Der Beschluss von DBAG und Eurex Frankfurt sollte für alle Marktbeteiligten Anlass sein, die seinerzeit beschlossene Erweiterung der Börsenöffnung an verschiedenen Feiertagen erneut zu überdenken. Unter ökonomischen Aspekten spreche gegen die Neuregelung, dass die Erträge aus den anfallenden Geschäften in keinem vertretbaren Verhältnis zu der finanziellen Mehrbelastung stünden, bedingt durch die teilweise Offenhaltung von Handels-, Abwicklungs- und Controllingabteilungen. Zudem sei auch die Gefahr nicht marktgerechter Kurse wegen unzureichender Liquidität nicht zu leugnen.

Bereits in der Vergangenheit habe Dr. Peter Haßkamp, Mitglied des Vorstandes des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, unter anderem nachdrücklich darauf hingewiesen, dass das herausragende Argument der Befürworter einer Börsenöffnung an bestimmten Feiertagen, nämlich die weitere Stärkung des Finanzplatzes Deutschland, nicht greife. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass ein Börsenplatz von der feiertagsbedingten Schließung eines anderen profitiere.

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