KDFB Bayern fordert: Jetzt konsequentes Handeln nach "Bilanz des Schreckens"
(Köln) - Das Bekanntwerden zahlloser Fälle sexuellen Missbrauchs erschüttert seit Jahren weltweit die Grundfesten der katholischen Kirche. Der KDFB Landesverband ist entsetzt über das Ausmaß des Missbrauchs. Das neue Gutachten aus der Erzdiözese München und Freising bringt erneut die institutionalisierte Vertuschung durch die Kirche ans Tageslicht. Die fehlende Bereitschaft, sich mit der Verantwortung für Missbrauch auseinanderzusetzen, kann nicht mehr mit systemischen Ursachen oder dem damaligen Zeitgeist gerechtfertigt werden. Das Gutachten belegt die persönliche Betroffenheit von Inhabern kirchlicher Ämter, auch von denen mit großer Machtfülle.
Daraus folgt für den KDFB, dass Konsequenzen gezogen werden müssen, und zwar ohne Tabus. Umfangreiche Anstrengungen im Bereich der Prävention in der Erzdiözese München und Freising sind dafür erste Schritte.
Der KDFB fordert von den Verantwortlichen ausdrücklich
- alle Delikte sexualisierter und spiritueller Gewalt schonungslos aufzuklären,
- einen transparenten Aufklärungsprozess zu gewährleisten,
- persönlich Verantwortung für Vertuschungsvorgänge zu übernehmen,
- das neue Kirchenrecht konsequent anzuwenden, Verdachtsfälle der Kongregation für die Glaubenslehre zu melden,
- überführte Priester ihres Amtes zu entheben,
- Täter nachdrücklich zur Selbstanzeige aufzufordern und damit den Betroffenen die Aussage zu ersparen.
Für den KDFB ist diese 'Bilanz des Schreckens' keinesfalls ein Schlusspunkt, sondern die Basis für Diskussion und Aufarbeitung.
Zur Aufklärung von seelischem und sexuellem Missbrauch von Frauen in der Kirche leistet der KDFB bundesweit einen umfangreichen Beitrag, zum Beispiel mit dem Buchprojekt "Erzählen als Widerstand".
Quelle und Kontaktadresse:
Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)
Emilia Müller, Staatsministerin a.D., Vorsitzende Katholischer Deutscher Frauenbund/Landesverband Bayern e.V./Pressestelle München
Ulrike Müller-Münch, Pressestelle München
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