KBV und Deutscher Hausärzteverband: Hohes Qualitätsniveau der hausärztlichen Versorgung
(Berlin) - Die hausärztliche Versorgung in Deutschland spiegelt ein hohes Qualitätsniveau wider. Dafür spricht zum Beispiel, dass die Behandlung von 80 Prozent aller Patienten in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) abschließend durch den Hausarzt erfolgt. Dies zeugt von einem besonderen Vertrauensverhältnis, das auf der Leistungsfähigkeit der Hausärzte beruht. Deshalb sollte ihnen die Teilnahme an der hausarztzentrierten Versorgung nicht vom Gesetzgeber und den Krankenkassen verwehrt werden, erklärte am 27. November Dr. Manfred Richter-Reichhelm. Der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zeigte mit Ulrich Weigeldt, dem Bundesvorsitzenden des Deutschen Hausärzteverbandes, Flagge für die Leistungsfähigkeit der Ärzteschaft. Gemeinsam wollen wir auch ein Zeichen gegen die häufige Herabsetzung und Kriminalisierung eines ganzen Berufsstandes setzen, erläuterten beide übereinstimmend.
Laut GKV-Modernisierungsgesetz müssen die Krankenkassen ab 2004 ihren Versicherten ein Hausarztmodell anbieten. Jedoch sollen ausschließlich besonders qualifizierte Allgemeinmediziner Verträge mit den Kassen schließen dürfen. Diese Regelung ist aus Sicht von KBV und Hausärzteverband überflüssig. Bereits jetzt haben zwei Drittel aller Hausärzte eine Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin absolviert. Die übrigen sind hausärztlich tätige Internisten und praktische Ärzte, die ebenfalls über ein hohes Ausbildungsniveau verfügen, betonte Richter-Reichhelm.
Die Inhalte der Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin sind umfassend, ergänzte Weigeldt. Sie reichen von der hausärztlichen Grundversorgung und der Funktion als Lotse in der ärztlichen Behandlung über Prävention, Sozialmedizin und Geriatrie bis hin zur Notfallversorgung und zu Laboruntersuchungen. Die umfangreiche Erfahrung der Hausärzte spiegele sich auch im Niederlassungsalter von durchschnittlich 38,5 Jahren wider. In der Regel haben sich Hausärzte 6,6 Jahre weitergebildet, bevor sie eine Praxis übernehmen. Dies macht sie darüber hinaus für die integrierte Versorgung unverzichtbar. Aufgrund der umfangreichen Ausbildung sind sie als Bindeglied und Koordinator zwischen ambulantem und stationärem Sektor ebenso unverzichtbar, schloss der Facharzt für Allgemeinmedizin.
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