Kautschukindustrie stellt im Bundestagswahlkampf Bewältigung der Standortkrise in den Mittelpunkt
(Frankfurt am Main) - Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (wdk) hat gestern in Frankfurt am Main seine wirtschaftspolitischen Forderungen zur Bundestagswahl 2025 vorgelegt. Das Programm mit dem Titel „INDUSTRY MATTERS – AUF DIE INDUSTRIE KOMMT ES AN“ stellt die Bewältigung der Standortkrise in den Mittelpunkt. Hierzu fordert der wdk einen konsequenten Bürokratieabbau, global wettbewerbsfähige Energiekosten und eine zusätzliche Stärkung des Produktionsstandorts mit einem Maßnahmenbündel.
„Der Prozess einer Deindustrialisierung Deutschlands hat bereits begonnen. Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der großen und der mittelständischen Produktionsstandorte wiederherzustellen, muss die nächste Bundesregierung die längst bekannten Ursachen energisch angehen“, sagte Verbandspräsident Michael Klein. Das gelte vor allem für den Bürokratieabbau in Deutschland und in der Europäischen Union. „Die Wirtschaft wird mittlerweile durch Berichtspflichten förmlich erstickt. Manche Unternehmen sind gezwungen, Vollzeitstellen ausschließlich für deren Erfüllung einzurichten. Das ist nicht wertschöpfend, sondern wertmindernd.“ Daher sei eine deutliche Reduktion von Dokumentations- und Nachweispflichten zwingend erforderlich.
Außerdem sei die nächste Bundesregierung gefordert, für international wettbewerbsfähige Energiekosten zu sorgen. Erforderlich hierfür seien eine weitere Senkung der Stromkosten, ein verlässlicher Produktionsstrom- und Gaspreis sowie eine kritische Überprüfung des Instruments der nationalen CO2-Bepreisung. „Bezahlbare Energiepreise für die gesamte Industrie sind dabei kein Selbstzweck, denn Transformation hin zur Klimaneutralität kann nur gelingen, wenn der Standort Deutschland die heimische Industrie behält. Der beste Klimaschutz ist und bleibt industrielle Produktion in diesem Land.“
Neben Bürokratieabbau und wettbewerbsfähigen Energiekosten seien aber noch weitere Maßnahmen notwendig, so Klein weiter. Als Beispiele nannte er eine Senkung der Unternehmenssteuern, eine Selbstbeschränkung bei der Umsetzung von EU-Recht oder eine Stärkung der Marktüberwachung. „Es gibt viele Stellschrauben, um dem Industriestandort Deutschland zu einem Comeback zu verhelfen. Die nächste Bundesregierung wird an allen gleichzeitig drehen müssen.“
Quelle und Kontaktadresse:
wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V., Zeppelinallee 69, 60487 Frankfurt am Main, Telefon: 069 79360