Kaum Unterstützung durch die Politik
(Berlin) - Vulnerable Gruppen fallen vielfach durch das Raster unseres Gesundheitssystems. Es sind Menschen, die etwa wegen Behinderung, psychischer Erkrankung, hohen Alters, Obdachlosigkeit, Armut oder Flüchtlingserfahrung für krank machende Ursachen besonders anfällig und verletzlich (vulnerabel) sind. Und das sind nicht wenige. In Deutschland leben fast acht Millionen Menschen mit einer Schwerbehinderung, fünf Millionen Pflegebedürftige gibt es - Tendenz stark steigend. Unter dem Motto "Gesundheit beginnt im Mund - für alle" nimmt der diesjährige Tag der Zahngesundheit vulnerable Gruppen in den Blick, deren Mundgesundheit deutlich schlechter ist als bei der restlichen Bevölkerung, wie zahlreiche Untersuchungen zeigen.
"Wir Zahnärzte setzten alles daran, auch vulnerablen Patienten eine höhere Lebensqualität zu erhalten, indem sie so lange wie möglich eigene, gesunde Zähne behalten. Doch dafür brauchen wir Unterstützung von Seiten der Politik", sagt Zahnarzt und FVDZ-Bundesvorsitzender Harald Schrader. Stattdessen gebe es im ambulanten Bereich keine angemessenen Entgelte für die besonders zeitaufwendige Behandlung vulnerabler Patienten und inzwischen Wartezeiten von mehr als vier Monaten, wenn eine Behandlung unter Vollnarkose in einer Klinik oder einer spezialisierten Praxis erforderlich ist.
"Mit Blick auf eine weiter zunehmend alternde Gesellschaft sind umfangreiche gesundheitspolitische Maßnahmen unabdingbar", konstatiert Schrader und ruft das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) auf, endlich das schon im Koalitionsvertrag angekündigte Maßnahmenpaket zur Alterszahngesundheit gemeinsam mit den Berufsverbänden, Körperschaften und zahnmedizinischen Fachgesellschaften zu erarbeiten und umzusetzen. "Dass ältere und insbesondere gebrechliche sowie pflegebedürftige Menschen den Zahnarzt deutlich seltener in Anspruch nehmen, ist nicht hinnehmbar. Hier muss dringend nachgesteuert werden", betont Schrader.
Quellen und Kontakte:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte
Berliner Büro (Pressestelle)
Auguststraße 28
10117 Berlin
Pressekontakt: Tel. +49 (0) 30 24 34 27-14 / Fax: +49 (0) 30 24 34 27-67 / E-Mail: presse@fvdz.de
Quelle und Kontaktadresse:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.
Pressestelle
Mallwitzstr. 16, 53177 Bonn
Telefon: (0228) 85570, Fax: (0228) 855740