Pressemitteilung | DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e.V.

Kaum betriebsbedingte Kündigungen bei Speditionen - Liquiditätsdelle wird im Mai erwartet / DSLV begrüßt Ergänzung des Corona-Rettungsschirms

(Berlin) - Die Entscheidung der Bundesregierung vom 6. April 2020, die Vergabe von Schnellkrediten speziell auch für Mittelstandsbetriebe mit mehr als 50 Beschäftigten zu erleichtern, ist eine richtige und wichtige Maßnahme für viele inhabergeführte Unternehmen in dieser Phase der Corona-Pandemie. Aus Sicht des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik wurde der bestehende Rettungsschirm insbesondere durch die vollständige Absicherung der Kreditrisiken durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Verlängerung der Laufzeiten auf zehn Jahre entscheidend ergänzt. Damit ist die Bundesregierung einer wesentlichen Forderung des DSLV nachgekommen.

"Das Programm kann dazu beitragen, dass wirtschaftlich gesunde Speditionshäuser diese akute Stillstandsphase ohne Insolvenzen bestehen, und dass der Logistiksektor nicht nur während, sondern auch nach der Krise für Industrie, Handel und die Bevölkerung mit ausreichenden Kapazitäten zur Verfügung steht", so Axel Plaß, Präsident des DSLV.

Auch wenn für die Logistik inzwischen viele Märkte weggebrochen sind, halten sich die meisten Speditionshäuser, darunter viele inhabergeführte Mittelstandsbetriebe, noch gut. Hierzu Plaß: "Betriebsbedingte Kündigungen währende der Krise sind bei Speditionen und Logistikbetrieben bislang Ausnahmen. Zum Erhalt der Stabilität und der Struktur der Branche hat sich vor allem das Kurzarbeitergeld bewährt. Hierdurch kann die Stammbelegschaft im Unternehmen gehalten werden. Von diesem staatlichen Unterstützungsinstrument profitieren Arbeitgeber und Beschäftigte gleichermaßen."

Durch bis zu 90-tägige Zahlungsziele vieler Speditionskunden werden die tiefen Liquiditätsdellen von vielen Unternehmen der Branche erst zeitversetzt erwartet. "Das Geld, das heute reinkommt, wurde bereits im Januar, Februar und März verdient", erläutert Plaß. Die Hochphase der finanziellen Engpässe wird für viele Speditionen deshalb erst im Mai entstehen. "Auch die Wiederaufnahme des vollen Geschäftsbetriebs nach der Krise wird kostenintensiv. Das jetzt ergänzte KfW-Kreditprogramm, das ab dem 9. April 2020 starten soll, darf deshalb nicht zu früh geschlossen werden", warnt Plaß.

Wenn sich das weitere Prüfverfahren zur Kreditwürdigkeit bislang wirtschaftlich gesunder Unternehmen nicht als Nadelöhr erweist, können viele Speditionshäuser diese Zeit überstehen und die Güterlogistik für die Volkswirtschaft während und nach der Krise weiter zuverlässig organisieren. "Insbesondere unter den aktuellen extremen Bedingungen wird deutlich, wie relevant die Logistik für die tägliche Versorgung ist. Von der Organisation globaler und nationaler Lieferketten mit sämtlichen Verkehrsträgern, über die Steuerung der Beschaffungs- und Absatzwege von Industrie und Handel durch flächendeckende Lager- und Logistiknetze bis hin zur regionalen Distribution und Hauszustellungen von Waren des täglichen Bedarfs ist die Versorgung der Bevölkerung derzeit sichergestellt. Die Prozesse der Logistik sind etabliert, krisenfest und deshalb immer noch stabil", betont Plaß.


Der DSLV vertritt als Spitzenorganisation die Speditions- und Logistikbranche sowie die Transportwirtschaft über alle Verkehrsträger hinweg (Straße, Schiene, See- und Binnenschifffahrt sowie Luftfracht), einschließlich der Organisation, Bereitstellung, Steuerung, Optimierung und Sicherung von Prozessen der Güterströme entlang der Lieferkette. Der DSLV repräsentiert über seine 16 Landesverbände etwa 3.000 Unternehmen mit über 600.000 Beschäftigten.

Quelle und Kontaktadresse:
DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e.V. Markus Wolters, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Unter den Linden 24 | Friedrichstr. 155-156, 10117 Berlin Telefon: (030) 4050228-0, Fax: (030) 4050228-88

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