Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Kaufkraft: Computer-Freaks im Plus

(Köln) - Westdeutsche Arbeitnehmer konnten sich im vergangenen Jahr für ihre Nettogehälter in etwa dasselbe leisten wie 1991. Zwar kassierte ein Beschäftigter in den alten Bundesländern im Jahr 2000 – nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben – pro Stunde geleisteter Arbeit im Schnitt 23,63 DM und damit 4 DM oder 21 Prozent mehr als neun Jahre zuvor. Die Verbraucherpreise kletterten jedoch mit rund 20 Prozent fast genauso schnell.

Je nach Konsumgewohnheiten hat die Kaufkraft des einzelnen Durchschnittsverdieners im Laufe der neunziger Jahre dennoch kräftig zu- oder auch abgenommen. So hat ein Arbeitnehmer das Geld für viele Lebensmittel heute schneller zusammen. Für ein Kilo Schweinekotelett muss er nur noch 31 statt 38 Minuten arbeiten, 2,5 Kilogramm Kartoffeln erhält er für den Gegenwert von 7 statt 10 Minuten Arbeit. Ein noch stärkeres Kaufkraft-Plus gab es für TV- und PC-Freaks: Die gesunkenen Preise ermöglichen den Kauf eines Fernsehers inzwischen nach gut 50 statt 80 Stunden Arbeit; das Geld für einen neuen PC hat ein westdeutscher Beschäftigter sogar bereits nach etwas mehr als 71 Stunden zusammen – rund doppelt so schnell wie 1991. Zu den Kaufkraft-Verlierern gehören dagegen beispielsweise die Autofahrer – der Anstieg der Benzinpreise übertraf die Nettolohnzuwächse des vergangenen Jahrzehnts deutlich. Aber auch Zeitungsleser und Friseurkunden müssen für ihre Lektüre bzw. ihren Haarschnitt inzwischen länger arbeiten als noch zu Beginn der neunziger Jahre.

Vgl. Kaufkraft der Lohnminute, in: Deutschland in Zahlen 2001, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Köln 2001, 144 Seiten, 14,80 DM brutto (7,57 Euro) inklusive Versandkosten, Mengenstaffel. Bestellungen über Fax: 0221/4981-445 oder via E-Mail: div@iwkoeln.de

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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