Kauder muss Taten folgen lassen / Kalte Progression ist ein großes Problem
(Berlin) - Der BDS weist seit geraumer Zeit auf die kalte Progression hin, eines der größten Probleme des deutschen Steuersystems. Es ist geradezu grotesk, wenn eine Erhöhung des Bruttolohnes den Nettolohn vermindert, weil unser Steuersystem zu hohen Grenzbelastungen führt. Der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder, hat dies auf dem Deutschlandtag der Jungen Union am Wochenende (8./9. November) richtig erkannt. Seiner Aussage müssen nun Taten folgen, erklärte der Präsident des Bundesverbandes der Selbständigen, Günther Hieber, heute in Berlin.
Der Betrag, ab dem der Spitzensteuersatz gilt, ist mit heute 52.000 Euro Jahreseinkommen fast genauso hoch, wie in den fünfziger Jahren. Allerdings bedeutete diese Summe damals das 17,5fache des Durchschnittseinkommens. Damals zahlten nur Spitzenverdiener Spitzensteuern, heute die Mittelschicht, die Facharbeiter und Leistungsträger. Es ist ja kein Wunder, dass ausgerechnet dringend benötigte Fachkräfte daraus die Konsequenz ziehen und ihre Leistungsbereitschaft beschränken, oder gleich ins Ausland gehen. Wird die Bemessungsgrenze erhöht, sinkt der Tarif insgesamt was auch mittlere Einkommen wirksam entlastet. Dafür ist es höchste Zeit. Außerdem würde eine dynamische Anpassung des Tarifs an die Inflation schleichende Steuererhöhungen verhindern , so Hieber.
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