Pressemitteilung | Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD)

Katholischer Krankenhausverband Deutschlands KKVD zu den Überlegungen des Zi zur Notfallversorgung

(Berlin) - Statement Ingo Morell, stellvertretender Vorsitzender Katholischer Krankenhausverband Deutschlands (KKVD), zu den Überlegungen des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) zur Notfallversorgung

"Statt Sand in die Augen der politisch Verantwortlichen zu streuen und die Steuerungsfunktion für sich zu beanspruchen, sollten die Kassenärztlichen Vereinigungen erst mal ihre eigenen strukturellen Defizite ausräumen. Die jüngsten Zahlenspiele des Zi schaden den Patienten eher, als dass sie nutzen und nähren den Verdacht, dass hier undifferenziert Stimmung gegen die Krankenhäuser gemacht werden soll. Zudem ist es höchst fraglich, wie die kassenärztlichen Vereinigungen ihrem Sicherstellungsauftrag in der ambulanten Notfallversorgung gerecht werden wollen, wenn sie die komplette Steuerung der Notfallversorgung für sich beanspruchen. Der kürzlich veröffentlichte AOK-Report zeigt, dass es trotz hoher Arztdichte in Deutschland unterversorgte Gebiete gibt, die problematisch sind. Arztpraxen wären demzufolge in einigen Regionen mit zusätzlichen Patientenströmen überfordert.

Vollends absurd wird es, wenn das Beispiel der Berliner KV Schule macht und Krankenhäuser angehalten sind, sich für die Behandlung von Notfällen rechtfertigen zu müssen oder den Patienten im Zweifel wieder wegzuschicken. Dies führt zu erheblich mehr bürokratischem Aufwand auf allen Seiten, was die Ressourcen für eine gute medizinische Versorgung weiter verknappen wird.
Die Frage für die Zukunft wird es vielmehr sein, wie wir angesichts der angespannten Finanzsituation im GKV-Bereich insgesamt eine hochwertige Patientenversorgung weiterhin sicherstellen können. Es wird künftig noch stärker um eine Straffung von medizinischen Angeboten gehen, wie sie viele Krankenhausträger im konfessionellen Bereich bereits vollzogen haben. An vielen Orten kooperieren wir erfolgreich mit niedergelassenen Fachärzten und profitieren gegenseitig von der Infrastruktur wie etwa im Bereich der Röntgenmedizin. Umgekehrt binden viele von den Kassenärztlichen Vereinigungen betriebene Bereitschaftsdienstpraxen das ärztliche Personal aus unseren Krankenhäusern ein. Es ist nicht nachvollziehbar, ein funktionierendes System grundsätzlich in Frage zu stellen. Dies würde negative Auswirkungen auf eine humane und patientennahe Versorgung in Deutschland haben."

Quelle und Kontaktadresse:
Katholischer Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD), Pressestelle Kirsten B. Schröter, Pressesprecherin Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 284447-30, Fax: (030) 284447-33

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