Pressemitteilung | Deutscher StÀdte- und Gemeindebund e.V. (DStGB)

Katastrophale Finanzlage der Kommunen / Soforthilfen nötig - Alle Ausgaben mĂŒssen auf den PrĂŒfstand

(Berlin) - "Die Entwicklung der Kommunalfinanzen ist katastrophal. Bund und LĂ€nder mĂŒssen den Kommunen dauerhaft helfen, denn deren strategische Bedeutung fĂŒr den Staat ist mindestens so groß, wie die der Banken. Ansonsten werden in vielen StĂ€dten und Gemeinden bald die Lichter ausgehen und die Menschen werden das GefĂŒhl haben, dass sie der Staat im Stich lĂ€sst", so kommentierte Dr. Gerd Landsberg, GeschĂ€ftsfĂŒhrendes PrĂ€sidialmitglied des Deutschen StĂ€dte- und Gemeindebundes die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur negativen Entwicklung der Kommunalfinanzen.

"Alle Ausgaben mĂŒssen auf den PrĂŒfstand. KĂŒrzungen werden unvermeidlich sein. Debatten um Steuersenkungen mĂŒssen beendet werden. Und wir werden fordern, zu Gunsten der StĂ€dte und Gemeinden die Gewerbesteuerumlage abzusenken", so Landsberg weiter.

Die Kommunen haben im ersten Halbjahr 2009 ein kassenmĂ€ĂŸiges Finanzierungsdefizit in Höhe von 4,2 Milliarden Euro. Die Einnahmen der Kommunen betrugen im ersten Halbjahr 2009 77,0 Milliarden Euro und damit 3,9 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die kassenmĂ€ĂŸigen Ausgaben stiegen dagegen um 5,1 Prozent auf 81,2 Milliarden Euro. Ein Jahr vorher hatte es noch einen KassenĂŒberschuss von 2,9 Mrd. Euro gegeben. Auf die verĂ€nderten Zahlen hat allerdings auch die EinfĂŒhrung des doppischen Rechnungswesens auf kommunaler Ebene in einigen LĂ€ndern Einfluss. Dadurch wird die dramatische Finanzlage vieler StĂ€dte und Gemeinden aber noch deutlicher.

Hauptgrund fĂŒr den EinnahmenrĂŒckgang waren die stark verringerten Steuereinnahmen der Kommunen. Sie lagen mit 27,5 Milliarden Euro um 9,0 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresbetrag. Die investiven Zuwendungen von den LĂ€ndern fielen mit 2,8 Milliarden Euro deutlich niedriger aus als ein Jahr zuvor (- 10,5 Prozent). Die Einnahmen aus GebĂŒhren (- 0,8 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro) und den im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs von den LĂ€ndern erhaltenen SchlĂŒsselzuweisungen (- 0,3 Milliarden Euro auf 14,3 Milliarden Euro) lagen insgesamt nur wenig unter dem Vorjahresbetrag.

Auf der Ausgabenseite stiegen vor allem die Personalausgaben um 6,2 Prozent auf 20,7 Milliarden Euro. Die sĂ€chlichen Verwaltungs- und Betriebsausgaben erhöhten sich um 4,9 Prozent auf 17,3 Milliarden Euro. Bei den Ausgaben fĂŒr soziale Leistungen war ein Anstieg von 2,4 Prozent auf 19,6 Milliarden Euro zu verzeichnen. Die investiven Ausgaben der Gemeinden sanken um 2,3 Prozent.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher StÀdte- und Gemeindebund (DStGB) Pressestelle Marienstr. 6, 12207 Berlin Telefon: (030) 773070, Telefax: (030) 77307200

(el)

Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands

NEWS TEILEN: