Kassen, Kliniken, Ärzte und Unternehmen arbeiten verstärkt zusammen / BVMed-Innovationskongress zeigte neue Versorgungsmodelle mit innovativen Medizintechnologien
(Berlin) - Krankenkassen, Kliniken, Ärzte und Unternehmen arbeiten in neuen Versorgungsmodellen verstärkt zusammen, um die Patientenversorgung zu verbessern, Behandlungsabläufe zu optimieren und Innovationen der Medizintechnologie schneller einzuführen. Das ergab der 5. BVMed-Innovationskongress "Das Gesundheitssystem bricht auf - Strukturwandel der Versorgung mit innovativen Medizintechnologien" in Berlin mit ueber 150 Teilnehmern. Kassen, Ärzte, Pflegekräfte und Wissenschaft präsentierten neue partnerschaftliche Versorgungskonzepte unter Einbeziehung von Innovationen der Medizintechnologie.
Bei den neuen Versorgungskonzepten ging es vor allem um Integrierte Versorgungsverträge (IV), die nach Ansicht aller Beteiligten große Chancen bieten und das Gesundheitssystem stark verändern werden. "Man kann durch innovative Modellvorhaben Impulse im System setzen", so Bernd Beyrle von der Techniker Krankenkasse. "DMPs und Integrierte Versorgungskonzepte werden der qualitätsgesicherten Medizin zum Durchbruch verhelfen. Denn man bewegt in Sachen Qualitätssteigerung der Versorgung nur etwas, wenn das Geld dann auch den qualitätsgesicherten Pfaden folgt", sagte der Chef der AOK Rheinland, Wilfried Jacobs. Die Kernfrage der neuen Modelle ist nach Jacobs: "Wo ist der Nutzen für die Patienten?" An die Unternehmen der Medizintechnologie appellierte der AOK-Chef, die Krankenkassen frühzeitig über Innovationen "in der Pipeline" zu informieren.
BVMed-Vorstandsmitglied Dr. Friedhelm Bartels forderte in der Podiumsdiskussion einen "Schulterschluss der Krankenkassen" bei der Anschubfinanzierung von Modellversuchen zur Einführung von Innovationen der Medizintechnologie. Es mache keinen Sinn, dass jede Kasse unterschiedlich vorgehe. Sicher sei, dass neue Technologien kostenneutral nicht zu haben seien. "Wir reden über Qualität der Leistungen, aber auf der anderen Seite können Leistungen der Unternehmen oder der Ärzte nicht umsonst sein."
Bei den Beispielen zu neuen Versorgungsformen und Strukturen ging es um ein Modellvorhaben der AOK Rheinland zur Brustkrebsdiagnostik mit der Vakuumbiopsie, um ein bundesweites Versorgungsmodell mit medikament-freisetzenden Stents der DAK, um neue Konzepte in der Inkontinenzbehandlung sowie der Wundversorgung im Rahmen Integrierter Versorgungsmodelle und um telemedizinische Anwendungen in der Herzschrittmacher- und ICD-Therapie.
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