Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Kapitalverkehr: Investitionen in Entwicklungsländern bei jährlich fast 18 Prozent

(Köln) - Der internationale Kapitalverkehr hat der Globalisierung seit den achtziger Jahren den meisten Schwung verliehen. So sind die weltweiten Kapitalzuflüsse zwischen 1985 und 2000 im Jahresschnitt um 16,5 Prozent und damit doppelt so stark gestiegen wie die globalen Warenexporte – dies geht aus den Daten von bis zu 69 Ländern hervor, die dem Internationalen Währungsfonds regelmäßig über die Entwicklung ihres Kapitalverkehrs berichten. Allerdings wurden die einzelnen Anlageformen unterschiedlich genutzt: Während das Anleihekapital sowie die von den Banken vergebenen Kredite pro Jahr „nur“ um gut 10 Prozent expandierten, nahmen die Zuflüsse an Direktinvestitionen und Aktienkapital im Schnitt um fast ein Viertel zu. Von der Suche nach rentablen Investitionsmöglichkeiten haben gerade auch die Entwicklungsländer profitiert –sie zogen seit 1985 jährlich fast 18 Prozent mehr Kapital an. Die Industrieländer kamen auf ein jahresdurchschnittliches Plus von nicht ganz 17 Prozent.

Der Trend zur Internationalisierung der Kapitalströme wurde begünstigt durch die Abschaffung von Kapitalverkehrskontrollen sowie die Deregulierung der nationalen Finanzmärkte. Des Weiteren positionieren sich immer mehr Firmen auf ausländischen Märkten – die Umsätze durch den grenzüberschreitenden Ankauf und die Verschmelzung von Unter-nehmen verzehnfachten sich zwischen 1985 und 2000 auf mehr als 1 Billion Dollar. Nicht zuletzt hat auch der Fortschritt in der Informations- und Kommunikationstechnik das Kapital mobiler gemacht – dank Computer und Internet können Investoren die Wertentwicklung ihrer Kapitalanlagen im Ausland heute leichter verfolgen.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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