Kannegiesser: Tarifpolitik in der M+E-Industrie 2004 am Scheideweg
(Köln) - Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, hat in einem Unternehmerbrief zur Tarifrunde 2004 die Forderung verstärkt, dass die Tarifpolitik für die Metall- und Elektro-Industrie in der laufenden Tarifrunde den Betrieben neue Gestaltungsspielräume bei der Arbeitszeit einräumen muss.
Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, hat in einem Unternehmerbrief zur Tarifrunde 2004 die Forderung verstärkt, dass die Tarifpolitik für die Metall- und Elektro-Industrie in der laufenden Tarifrunde den Betrieben neue Gestaltungsspielräume bei der Arbeitszeit einräumen muss.
Wir brauchen einen Tarifabschluss, der den sachlichen Gegebenheiten unserer Betriebe in ihrer Gesamtheit gerecht wird, auch als Signal für die Fähigkeit der Tarifpartner, sich in einem veränderten Umfeld für Erhalt und Wiederaufbau der wirtschaftlichen Fundamente unserer Branche einzusetzen, schreibt Kannegiesser in seinem Brief an die rund 6000 Mitgliedsunternehmen der bei Gesamtmetall zusammengeschlossenen Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie zum Jahresbeginn. Sollte die Tarifpolitik in dieser Phase versagen, dann wird es sie künftig so nicht mehr geben können, betont der Arbeitgeberpräsident. Insoweit stehen wir an einer Weggabelung.
Mit unserer Forderung nach mehr freiwilligen Gestaltungsräumen der Betriebsparteien setzen wir beim Arbeitsvolumen an, also bei dem Instrument, das in der Praxis am häufigsten benötigt wird, um Arbeitsplätze an den deutschen Produktionsstandorten zu erhalten oder zu schaffen, ohne die Monatseinkommen der Mitarbeiter anzutasten, erläutert Kannegiesser. Anders kann der Flächentarif den vielen und schnell wechselnden Erfordernissen der auf weltweiten Absatz- und Beschaffungsmärkten operierenden Firmen mit insgesamt 3,4 Millionen Beschäftigten an den deutschen Standorten nicht mehr ausreichend gerecht werden.
Wir sind aber davon überzeugt, dass tarifvertraglich klar geregelte Instrumente der Tarifbindung frisches Leben einhauchen werden, dass sich betriebliche Kulturen auf dem Weg über mehr Transparenz und Dialog verbessern werden und dass sich die Rolle der beiden Tarifparteien als jeweiliger Partner an der Seite der Betriebsparteien verstärken wird, beschreibt Kannegiesser sein Konzept der Weiterentwicklung des Flächentarifs. Er sieht darin den besseren Weg im Vergleich zum Wechsel der Firmen in Verbände ohne Tarifbindung.
Ob es uns gelingt, die IG Metall auf diesen neuen Weg mitzunehmen und damit generell neue Perspektiven für gemeinsame Zukunftsgestaltung zu eröffnen, das wissen wir noch nicht, beschreibt Kannegiesser die aktuelle Situation vor der Fortsetzung der Tarifverhandlungen.
Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall)
Voßstr. 16, 10117 Berlin
Telefon: 030/55150-0, Telefax: 030/55150400
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