Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Kannegiesser: Im Kampf gegen Arbeitslosigkeit helfen keine starken Sprüche

(Köln) - "Im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit helfen weder verbale Kraftmeierei noch das Schüren überzogener Tarifforderungen", sagte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser zu den jetzt bekannt gewordenen Arbeitslosenzahlen vom Dezember.

"Das gemeinsame Nahziel von Unternehmern und Betriebsräten wird es sein, in der schwierigen aktuellen Konjunkturphase möglichst viele Arbeitsplätze über den Winter zu bringen." Das koste in den Unternehmen auch Liquidität. "Daher muss die Tarifpolitik dafür sorgen, dass die finanziellen Belastungen aus der Tarifrunde objektiv und messbar in ganz engen Grenzen gehalten werden." Außerdem dürfe die Tarifrunde "über die Art und Weise, wie sie abläuft, nicht zu einer psychologischen Belastung für die Firmen werden, die jetzt mit aller Kraft das Personal durchhalten". Von der Politik forderte der Gesamtmetall-Präsident eine beherzte Strukturreform für den Arbeitsmarkt. "Seit Jahren ist bekannt, dass die hohen deutschen Arbeitslosenzahlen auch eine Folge unterlassener Reformen sind."

In der Metall- und Elektro-Industrie haben nach einer Verbandsumfrage von Gesamtmetall ungefähr 85 Prozent der Firmen bereits verschiedene Formen der Beschäftigungssicherung angewendet oder planen das für die nächste Zeit. Dabei zeige sich sehr deutlich die stabilisierende Beschäftigungswirkung von Arbeitszeitkonten, sagte Kannegiesser. "Sie bilden eine für beide Seiten interessante Alternative zur Mehrarbeit." Vor allem in konjunkturell schwierigen Zeiten wie jetzt können die Beschäftigten von den Zeitpolstern zehren, die sie im Aufschwung 2000 aufgebaut haben." In der Metall- und Elektro-Industrie haben die Guthaben auf Arbeitszeitkonten im vergangenen Jahr rund 35.000 Arbeitsplätze gesichert

Zur aktuellen Mehrarbeits-Diskussion erklärte der Gesamtmetall-Präsident, es sei schon verwunderlich, dass die Gewerkschafter die alte Chimäre Überstunden aus dem Depot ziehen, obwohl in der langen Geschichte der M+E-Industrie noch nie so wenige Überstunden gefahren worden seien wie jetzt. Die Betrieben könnten sich keine Lagerfertigung leisten. Sie müssten auftragsnahe produzieren und immer wieder mit kurzfristigen Personalengpässen fertig werden. "Solange wir pro Woche 1,7 krankheitsbedingte Fehlstunden überbrücken müssen, sind unsere 1,2 bis 1,3 Überstunden wirklich nicht der Rede wert."

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a 50677 Köln Telefon: 0221/33990 Telefax: 0221/3399233

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