Kannegiesser: IG Metall weckt falsche Erwartungen
(Berlin) - "Die IG Metall weckt mit einer Forderung von bis zu 4 Prozent mehr Lohn falsche Erwartungen bei den Beschäftigten einer Branche, die im dritten Jahr nacheinander mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpft und die allein seit dem letzten Tarifabschluss über 100.000 Arbeitsplätze verloren hat", sagte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser zur Forderung der Gewerkschaft. "Sie schließt damit auch die Augen vor den Folgen dieser schwierigen Lage in der Metall- und Elektroindustrie."
"Unsere Industrie durchlebt einen tief greifenden Strukturwandel. Deshalb brauchen wir eine verlässliche Basis für unsere unternehmerischen Entscheidungen. Wir können uns das Vabanquespiel jährlicher Tarifrunden nicht weiter leisten", kommentierte er die Offerte der IG Metall zu einer einjährigen Laufzeit des Tarifvertrages.
"Angesichts des Anpassungsdrucks, dem unsere Unternehmen international ausgesetzt sind, können wir nicht einfach eine Tarifrunde nach alter Väter Sitte machen", so Kannegiesser. "Wir müssen ganz konkret die betrieblichen Gestaltungsspielräume erweitern. Wir denken dabei zu aller erst an neue Optionen zur Regelung des Arbeitszeitvolumens."
Wenn wir das nicht schaffen, meint Kannegiesser, stehen immer mehr Unternehmen unserer Branche vor der Notwendigkeit, ihr Heil außerhalb der Flächentarifverträge zu suchen.
"Dass die IG Metall ihre Forderung mit Prognosen begründet, die bei der Produktivität viel höher liegen als die jüngsten Vorausschätzungen der Wirtschaftsinstitute, überrascht mich zwar nicht", sagte Kannegiesser. "Damit verweigert aber die IG Metall ihren Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe und damit zur Stabilisierung der Beschäftigung."
Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall)
Voßstr. 16, 10117 Berlin
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