Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Kannegiesser begrüßt Sondierungsgespräche

(Köln) - Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser begrüßt die für den 13. Mai 2002 vereinbarten Sondierungsgespräche zwischen den Verhandlungspartnern in Baden-Württemberg. Er hofft, dass dabei die Voraussetzungen für eine vernünftige Lösung gefunden werden. "Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn wir nicht ein Modell finden, das für beide Seiten noch gerade erträglich ist".

Kannegiesser widerspricht einem Bericht in der neusten Ausgabe des "Spiegel", wonach im Spitzengespräch zwischen IG Metall und Gesamtmetall am 19. April in Stuttgart bereits eine Lohnzahl von 3,8 Prozent auf dem Tisch gelegen habe, die jedoch am Widerstand des Mittelstandes gescheitert sei. Tatsache sei, dass bereits in Ludwigsburg etliche verschiedene Lösungsmodelle verhandelt worden seien, die jeweils Elemente wie Lohnzahl, Laufzeit, Pauschalzahlung und ERA-Strukturkomponente enthielten. Die Lohnzahl sei zwar die zentrale Größe, aber es komme letztlich auf die Belastung für die Betriebe an, die sich aus dem Zusammenwirken der verschiedenen Komponenten ergäbe.

Eines der Modelle habe in der Tat die Zahl 3,8 Prozent enthalten, jedoch sei dieser Zahl von der IG Metall eine Laufzeit und eine Pauschalzahlung zugeordnet worden, die dieses Modell unakzeptabel gemacht hätten und zwar ausdrücklich nicht nur für den Mittelstand. Auch die Vertreter der großen Unternehmen hielten diese Lösung nicht für akzeptabel. Kannegiesser: "Auch und gerade bei dieser Frage zeigte sich eine außerordentliche Geschlossenheit zwischen den großen und kleineren Betrieben, die für die gesamte Tarifrunde typisch ist."

Den derzeitigen Streik empfindet Kannegiesser als etwas "gespenstisch Künstliches". Die Ausweitung ausgerechnet auf Berlin-Brandenburg als einer der wirtschaftlich besonders schwachen Regionen mit einem Rückgang der Metall-Beschäftigten von rund 50 Prozent im letzten Jahrzehnt ließe auf "hölzerne Fingerspitzen" bei der IG Metall schließen. Wer solche Entscheidungen träfe, dem ginge es nicht um langfristige Perspektiven, nicht um Problemlösungen, sondern um reine Machtspiele. "Dieser Streik ist vom Zaun gebrochen, er ist sachlich nicht nachvollziehbar", erklärte Kannegiesser.

Der Gesamtmetall-Präsident kritisierte Aussagen der IG Metall, dass die wirtschaftliche Erholung bereits fest programmiert sei. "Diejenigen, die jetzt die Schalmeien des Konjunkturaufschwungs zu hören glauben, sind vom Kanonendonner an der Front des täglichen Geschäftes weit entfernt", meinte Kannegiesser. Zur eigenen Überraschung von Gesamtmetall seien die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes deutlich schlechter als erwartet, Auftragseingang und Produktion seien 10 Prozent nach wie vor auf steiler Talfahrt.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a 50677 Köln Telefon: 0221/33990 Telefax: 0221/3399233

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