Kaninchen gehören nicht ins Osternest!
(Hamburg) - Ostern ist für viele Menschen fest mit den Symbolen Hase oder Kaninchen verknüpft. Die globale Tierschutzorganisation rät jedoch dringend davon ab, ein Kleintier zum Fest zu verschenken oder anzuschaffen. Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster sind fühlende Wesen - und haben klare Bedürfnisse, die für eine artgemäße Haltung unbedingt erfüllt werden müssen.
Generell sollten Tiere niemals verschenkt werden. Man sollte sehr genau überlegen, ob man sich um ein Tier kümmern kann, bevor man sich dieses anschafft. Außerdem gilt zu bedenken, dass Kaninchen bei guter Pflege acht bis zwölf Jahre alt werden können. Bei ernsthaftem Interesse sollte der erste Gang immer zunächst ins Tierheim führen. Wichtig: Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten und Mäuse sind allesamt soziale Arten, die einen Sozialpartner der gleichen Art benötigen. Artübergreifende Gruppen und Einzelhaltung dieser sozialen Tiere kann nicht nur ihr psychisches Wohlbefinden, sondern auch ihre körperliche Gesundheit beeinträchtigen.
"Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster oder andere Kleintiere bringen ebenso Verantwortung mit sich wie Hund oder Katze. Kleintiere sind keineswegs Anfängertiere und gehören nicht in einen Käfig ins Kinderzimmer. Leider machen sich immer noch zu wenige Halterinnen oder Halter Gedanken um die natürlichen Bedürfnisse eines Kleintiers. Ein Kaninchen sollte beispielsweise zwingend nur paarweise, mit ausreichend Platz und abwechslungsreichen Beschäftigungsmöglichkeiten gehalten werden. Und das sind nur ein paar wesentliche Dinge, die man bei den sensiblen Tieren unbedingt beachten muss", sagt Sarah Ross, Heimtierexpertin bei VIER PFOTEN.
Kleintiere sind nur für engagierte Familien geeignet
Unabhängig davon, wie klein sie sind, hat jede Kleintierart Bedürfnisse, die von ihren HalterInnen erfüllt werden müssen, denn die Tiere sind ihr ganzes Leben lang von der menschlichen Fürsorge abhängig. Wenn eine Familie ein Kleintier als Heimtier aufnehmen möchte, sollte sie vor dem Erwerb alle Bedürfnisse des Tieres zu den Themen Ernährung, Unterkunft, Beschäftigung, Bereicherung und Sozialpartnerschaft gründlich und umfangreich recherchieren.
Kleintiere als Heimtiere für Kinder
Das Aufwachsen mit einem Heimtier hat viele Vorteile für die Entwicklung von Kindern. Sie gewinnen an Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Sie lernen, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, entwickeln Mitgefühl und Empathie sowie Verantwortung und Respekt gegenüber anderen Lebewesen. Allerdings sind Kinder in der Regel nicht in der Lage, sich selbstständig um ein Heimtier zu kümmern und brauchen die Unterstützung ihrer Eltern. Es ist wichtig, dass Kinder unter der Anleitung der Eltern lernen, wie sie mit den Tieren umgehen müssen, damit sie kein Leid verursachen. Die Hauptursache für den Stress bei Kleintieren ist das Hochnehmen mit Händen, die von oben greifen (so würde ein Raubvogel die Tiere fangen). Die Tiere sollten immer die Wahl haben, sich zurückziehen zu können und der Kontakt sollte nicht erzwungen werden. Außerdem sollte man bedenken, dass manche Kleintiere, wie zum Beispiel ein Hamster, nachtaktiv sind. Das ist nicht mit der lebhaften und lauten Umgebung eines Kinderzimmers oder eines von der Familie bewohnten Wohnzimmers vereinbar.
Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
Corinna Madjitov, Pressestelle
Schomburgstr. 120, 22767 Hamburg
Telefon: (040) 399249-0, Fax: (040) 399249-99