Kampf gegen Epidemien / Bundesärztekammer begrüßt medizinisches Notfall-Korps der EU
(Berlin) - Die Bundesärztekammer (BÄK) begrüßt die Einrichtung eines medizinischen Notfall-Korps der Europäischen Union gegen weltweite Epidemien. Damit wird eine Forderung erfüllt, die die BÄK zusammen mit weiteren ärztlichen Spitzenverbänden schon auf dem Höhepunkt der Ebola-Krise im vergangenen Jahr aufgestellt hatte. Während der Epidemie hatte sich die Bundesärztekammer unter anderem daran beteiligt, freiwillige Helfer für die Bekämpfung von Ebola zu gewinnen.
"Ein staatlich organisiertes medizinisches Hilfswerk ist eine notwendige Ergänzung, um die gesundheitliche Versorgung in Krisengebieten gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen schnell und unbürokratisch zu unterstützen", sagte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery. Auch der 118. Deutsche Ärztetag 2015 in Frankfurt am Main hatte die Bundesregierung aufgefordert, ein solches Hilfswerk einzurichten, um medizinische Soforthilfe mit speziell ausgebildetem Gesundheitspersonal in Krisengebieten zu leisten. Dabei sollten Ärzte und andere Gesundheitsberufe durch Freistellungserleichterungen ihrer Arbeitgeber und sozialrechtliche Absicherung schneller eingesetzt werden können.
"Ebola hat Deutschland und der Weltgemeinschaft vor Augen geführt, dass wir bei der nächsten Pandemie besser vorbereitet sein müssen", sagte der BÄK-Präsident. Die Bundesärztekammer werde sich deshalb bei der Pandemieprävention und -bekämpfung weiter engagieren.
Bereits Ende Februar wird die Bundesärztekammer mit Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz und Ärzte ohne Grenzen beraten, welche Kriterien bei der Auswahl von Ärzten für Hilfseinsätze angelegt werden müssen, wie Barrieren für solche Einsätze abgebaut werden können und wie der Wiederaufbau der von Ebola betroffenen Gesundheitssysteme gelingen kann.
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