Kampf gegen Aids braucht konkrete Lösungen / DSW fordert verbindlichen Finanzierungsplan der Bundesregierung
(Hannover) - Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) nimmt die deutsche EU-Ratspräsidentschaft sowie den anstehenden Gipfel der G8 vom 6. bis 8. Juni 2007 in Heiligendamm zum Anlass, die Bundesregierung an ihre geleisteten Versprechen im Rahmen der Millennium-Entwicklungsziele zu erinnern.
Die Aids-Epidemie breitet sich weiterhin rasant aus - vor allem in Afrika südlich der Sahara. Hier leben mehr als die Hälfte der weltweit mit dem HI-Virus infizierten Menschen. Im Kampf gegen die Epidemie besteht jedoch noch immer eine große Finanzierungslücke. Die derzeit aufgebrachten 8,3 Milliarden US-Dollar müssten bis 2010 auf 23 Milliarden US-Dollar angehoben werden, um nachhaltige Aids-Programme einzurichten. Mit der EU-Präsidentschaft und auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm hat die Bundesregierung die große Chance, bei der Finanzierung von Maßnahmen gegen HIV/Aids entscheidende Weichen zu setzen.
Dr. Jörg F. Maas, Geschäftsführer der DSW: "Ich begrüße es sehr, dass die Bundesregierung den afrikanischen Kontinent und insbesondere die Bekämpfung der Armut und HIV/Aids zu einem Schwerpunkt der deutschen EU-Präsidentschaft und des G8-Gipfels erklärt hat. Deshalb ist es umso wichtiger, dass von Berlin ein Signal ausgeht, damit die geleisteten Versprechen der Bundesregierung auch bei den anderen G8-Staaten an erster Stelle der G8-Gipfel-Agenda stehen.
Die Bundesregierung muss zum G8-Gipfel konkrete Lösungen präsentieren, um die weltweite Armutsbekämpfung und die Eindämmung von HIV/Aids zu gewährleisten. Das ist dringend notwendig. Denn die bisherigen Zusagen und deren Umsetzung, wie zum Beispiel die Erhöhung der Entwicklungshilfe auf 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens bis 2015 und der von den G8 angestoßene Schuldenerlass, reichen nicht aus, um die Millennium-Entwicklungsziele (MDGs) fristgerecht zu verwirklichen. Zur Eindämmung von HIV/Aids soll bis 2010 ein universeller Zugang (Universal Access) zu Prävention, Behandlung und Pflege erreicht werden. Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, den diese Vereinbarungen Ernst zu nehmen und einen verbindlichen Finanzierungsplan auf dem Gipfel zu verabschieden. Nur so kann der universelle Zugang besonders für die Armen ermöglicht werden."
Für diese Forderungen wird sich die DSW als Mitveranstalterin auf den anstehenden internationalen Konferenzen und Events am Vorabend des G8-Gipfels stark machen:
Am 23./24. Mai 2007 in Bonn: Die internationale VENRO-Konferenz Responsibilities of Governments & Civil Society in the Fight against HIV and AIDS in Africa - The Way Forward to 2015
Am 30./31. Mai 2007 in Berlin: Die G8-Parlamentarier-Konferenz zum Thema "The Economic Rewards of Investing in HIV/AIDS Prevention and Health
Am 1. Juni 2007 in Hannover: Die White Band Night.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Pressestelle
Göttinger Chaussee 115, 30459 Hannover
Telefon: (0511) 943730, Telefax: (0511) 2345051
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