Kampagne "Grüne Infrastruktur" und Willkommenskultur im Verband / / bdla-Beirat tagte am 20. April 2018 in Würzburg
(Berlin) - Mit dem Slogan "Mit Hingabe und Leidenschaft seit jeher" begrüßt die Stiftung Juliusspital Würzburg ihre Gäste. Am 20. April 2018 bekamen dies im positiven Sinne die Mitglieder des bdla-Beirates zu spüren, die sich in der vor über 400 Jahren erbauten Zehntscheune des Weinguts zur ihrer alljährlichen Tagung trafen. Fränkisch-traditionell blieb der Rahmen; die Inhalte der Jahrestagung waren topaktuell - von Grüner Infrastruktur über Willkommenskultur im bdla bis zur Verabschiedung des Haushaltsplans 2018/2019.
Für den Auftakt sorgte die Präsidentin des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung BBR Petra Wesseler mit ihren Ausführungen über den Mehrwert grüner Städte und die Gleichrangigkeit von grüner Infrastruktur gegenüber grauer und sozialer Infrastruktur. "Grüne Infrastruktur ist ein wichtiger Faktor für das Erscheinungsbild der Städte und bei der Gestaltung öffentlicher Räume. Die Verantwortung für die Gestaltung liegt vor allem bei den Planern. Qualität und Ästhetik im Wohn- und Arbeitsumfeld sind wichtige Faktoren, die es zu sichern gilt. Eine Schlüsselrolle hat jedoch hier auch der öffentliche Auftraggeber, der die Zusammensetzung von Planerteams bestimmt. Nur wenn es gelingt, von Beginn an Straßenbauingenieure mit Landschaftsplanern gemeinsam Projekte für Plätze und Straßenbahnhaltestellen entwickeln zu lassen, kann qualitätvolle Baukultur entstehen."
Dass Grüne Infrastruktur ein Begriff ist "mit viel Potential", verdeutlichte die sich anschließende Diskussion im Gremium. Grüne Infrastruktur ist maßgebend für viele Aktionsfelder der Bundesregierung: Anpassung an den Klimawandel, Förderung der Biodiversität und Verbesserung der alltäglichen Lebensumwelt der Menschen. "Heimat" und Ländlicher Raum, Wohnraumoffensive, Klimaanpassung, Graue Infrastruktur und neue Mobilität, Naturschutz etc. - die Schwerpunktfelder der Koalition - müssen sinnvoll mit der Grünen Infrastruktur verknüpft werden, und dies über das Bundesumweltministerium hinaus und ebenso auch auf regionaler Ebene. Dabei sind "Grüne Fachkompetenzen" in den Bundesbehörden und kommunalen Verwaltungen personell zu stärken. bdla-Präsident Till Rehwaldt ergänzte, dass das bereits erfolgreiche Förderprogramm Stadtgrün unbedingt verstetigt werden sollte. "Für eine wirkungsvolle Umsetzung des Weißbuches muss das Förderprogramm 'Zukunft Stadtgrün' auf 100 Mio. Euro p.a. aufgestockt werden."
Mitgliederzuwachs und maßgeschneiderte Fortbildung
Im weiteren Sitzungsverlauf zogen Till Rehwaldt und bdla-Bundesgeschäftsführerin Ingeborg Paland Resümee über das zurückliegende Verbandsjahr. So stieg die Gesamtzahl der Mitglieder um 2,1 Prozent von 1.280 auf 1.307. Ein wichtiges Kriterium der Mitgliedergewinnung waren und sind die Veranstaltungen; im Berichtszeitraum zählte der bdla bei seinen Fachtagungen ca. 1.500 Teilnehmer. Neben der Fortbildung der Landschaftsarchitekten und der Besetzung neuer Aufgabenfelder diente so mancher Event auch der Positionierung der Profession und ihres Verbandes im politischen Raum. Beispielhaft genannt seien hier die Treffen mit Parlamentariern, durchgeführt von BGL, BdB, ZVG und bdla. Um an diese Erfolge anzuknüpfen, wird die Strategie fortgeführt.
Mitgliedergewinnung war auch das Stichwort beim TOP "Diskussion von Verbandsstrukturen und Organisationsformen". So soll die "Willkommenskultur" im Verband weiter professionalisiert und qualifiziert werden. Des Weiteren soll der Verband als ein Verband in Erscheinung treten, und nicht als 14 Einzelverbände. Die Arbeit mit und in der bdla-Bundesgeschäftsstelle wird positiv bewertet; die Vorstellungen der Landesverbände gehen jedoch darüber hinaus. Sie zielen auf eine Stärkung ihrer Geschäftsführungen, den stetigen Wissenstransfer zwischen Bund und Land sowie die Unterstützung der Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit auf regionaler Ebene. Dazu sollte an der Kampagnenplanung/inhaltlichen Schwerpunktsetzung durch den bdla-Bund festgehalten werden; vorgeschlagen wird ein jährliches Strategietreffen der Landesgruppenvorsitzenden.
Öffentlichkeitsarbeit incl. Webseiten-Relaunch
Um Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit ging es bei der Förderung von Projekten der Landesgruppenöffentlichkeitsarbeit. Der Beirat stimmte der Bezuschussung kontinuierlicher, fest verankerter öffentlichkeitswirksamer Events auf regionaler Ebene in Höhe von 20.000 Euro zu.
Die Qualifizierung regionaler und vor allem der Bundes-Öffentlichkeitsarbeit - visuell wie funktional - war Gegenstand des TOP zum Relaunch von bdla.de. Ende 2018 soll dieser abgeschlossen sein; bis dahin sind Inhalte übersichtlicher zu gestalten, Redundanzen zwischen Bundes- und Landesgruppenwebauftritten zu vermeiden, die Serviceorientierung für die Mitglieder herauszustellen und thematische Plattformen zu schaffen. In einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe wird mit externer Agenturunterstützung derzeit mit Hochdruck an einem mustergültigen "Facelifting" der Webseite(n) gearbeitet. Der Beirat gab seine Zustimmung.
Nach intensiver Diskussion folgte der Beirat dem Antrag des Landesverbandes Berlin/Brandenburg, eine Ad-hoc Arbeitsgruppe zu installieren, die sich - unter Leitung des Arbeitskreises Wettbewerbswesen - mit der Problematik der Vorbefasstheit bei Wettbewerben auseinandersetzen und die Positionen dazu im bdla klären soll.
Zustimmung zum Haushaltsabschluss 2017 sowie zum Haushaltsplan 2018/2019 und einstimmige Entlastung von Präsidium und Bundesgeschäftsführung setzten den Schlusspunkt unter die Sitzung. Der Landesverband Sachsen-Anhalt lud die Anwesenden ein, in ihrem vom Bauhaus-Jubiläum 2019 (#moderndenken) geprägten Bundesland die nächste Beiratssitzung abzuhalten.
bdla-Präsident Till Rehwaldt schloss die Sitzung mit einem Dank an den gastgebenden Landesverband Bayern, der noch einen Trumpf im Ärmel hatte, nämlich einen geführten Spaziergang über die Landesgartenschau Würzburg. Am Samstag begrüßte Barbara Hutter vom Büro hutterreimann Landschaftsarchitektur, welches den landschaftsplanerischen Wettbewerb zur Schaffung des Gartenschauparks gewonnen hatte, ihre Kollegen und erläuterte, "Wo die Ideen wachsen" auf dem 28 Hektar großen Gelände, welches eine Metamorphose durchgemacht hat vom grauen Kasernengelände zum grünen Bürgerpark für einen neuen Stadtteil.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund Deutscher Landschaftsarchitekten e.V. Bundesgeschäftsstelle (BDLA)
Petra Baum, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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