Kammern sind unverzichtbar für ihre Mitglieder und den Staat
(Kiel) - Die Kammern der deutschen Heilberufe bieten sowohl ihren Mitgliedern als auch dem Staat und der Gesellschaft Vorteile. Diese Meinung vertrat Prof. Dr. Winfried Kluth von der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg am Wochenende vor Zahnärzten in Neumünster.
„Die Heilberufekammern entlasten den Staat und nutzen die Fachkompetenz der Mitglieder“, sagte Kluth. Damit betonte der Professor für öffentliches Recht und Vorsitzende des Instituts für Kammerrecht in Halle den materiellen und personellen Aufwand, den die Ärzte-, Zahnärzte- und Apothekerkammern für die Gesellschaft leisten.
Nach Ansicht Kluths sind Kammern gut beraten, sich verstärkt mit Impulsen und Anregungen in gesellschaftliche Diskussionen mit Bezug zum Gesundheitswesen einzumischen: „Es wäre fatal, nur die Order des Gesetzgebers anzuwenden. Zur Selbstverwaltung gehört auch, sich zu positionieren.“ Neben den Mitgliedern profitiert nach seinen Angaben besonders der Staat von den Kammern, da diese zahlreiche Aufgaben wie etwa die Fortbildung ihrer Mitglieder oder bei der Ausbildung von Praxispersonal übernehmen - und damit Staat und Gesellschaft von Aufgaben und Kosten entlasten.
Auch der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer Prof. Dr. Wolfgang Sprekels (Hamburg) sieht keine Alternative zu den Kammern. Der Experte für EU-Fragen stellte klar, dass in der Europäischen Union kein Interesse an einer Abschaffung oder Schwächung der deutschen Heilberufekammern besteht: „Daran wird nicht gedacht!“
Schleswig-Holsteins Kammerpräsident Hans-Peter Küchen¬meister begrüßte das klare Eintreten der beiden Experten für die Heilberufskammern. „Die Gestaltungsspielräume, die der Gesetzgeber uns einräumt, sollten wir als Chance begreifen und sie so weit wie möglich nutzen“, sagte Küchenmeister, „Es muss aber bewusst sein, dass unsere Aufgaben durch die Zahnärzte selbst und nicht aus staatlichen Mitteln finanziert werden.“ Er betonte zugleich die gute Zusammenarbeit der Kammern mit den zuständigen Behörden und dem Gesundheitsministerium in Schleswig-Holstein.
Quelle und Kontaktadresse:
Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR
Margrit Gehl, Öffentlichkeitsarbeit
Westring 498, 24106 Kiel
Telefon: (0431) 2609260, Telefax: (0431) 26092615