Kaltwalzindustrie fordert Investitionen in die digitale Infrastruktur / FVK dringt auf flächendeckende Gigabit-Netze in den nächsten 5 Jahren
(Düsseldorf) - Die Fachvereinigung Kaltwalzwerke (FVK) fordert die nächste Bundesregierung auf, massiv in eine zukunftsgerichtete Digitalstrategie zu investieren. "Der Ausbau der digitalen Infrastruktur muss höchste Priorität haben. Der Global Competitiveness Report des World Economic Forum listet Deutschland bezüglich der Internetverfügbarkeit inzwischen nur noch auf Rang 29 - vor fünf Jahren lag Deutschland noch auf Platz 12. Wir begrüßen daher ausdrücklich die Initiative der neuen NRW-Landesregierung, fünf Milliarden Euro in den Ausbau gigabitfähiger digitaler Infrastrukturen bis 2025 zu investieren", sagte FVK-Geschäftsführer Martin Kunkel am Montag in Düsseldorf.
Zu den größten Herausforderungen im digitalen Wandel zählen für die Kaltwalzindustrie die Themenkomplexe Prozessintegration und Mitarbeiterkompetenz. Das digitale Arbeiten ist für die Branche weitaus mehr als nur die Steuerung und Erledigung von Aufgaben an digitalen Endgeräten. Es geht vielmehr um autarkes Arbeiten, um den Willen zur Eigenverantwortung, zur Kooperation zwischen Abteilungen und Hierarchieebenen und um die Transparenz von Prozessen. Auch die Kaltwalzwerke sind mit dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel an ihren Standorten konfrontiert. Die Politik ist daher gefordert, zeitnahe Lösungen anzubieten und dabei zu helfen, Mitarbeiterpotenziale für die jeweilige Region zu entwickeln und zu sichern. "Familiengerechte Arbeitszeitmodelle können nur dann erfolgreich realisiert werden, wenn Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihren Homeoffice-Arbeitsplatz auch adäquat nutzen können. Dem steht oftmals ein gravierender Mangel an digitaler Infrastruktur im Weg. Deshalb sind beim überfälligen Netzausbau sämtliche Gewerbegebiete, Schulen und Bildungseinrichtungen zu berücksichtigen", fordert Kunkel.
Während die SPD in ihrem Regierungsprogramm 2017-2021 lediglich davon spricht, die notwendigen Investitionen für den Ausbau der Gigabitnetze bis 2025 zu fördern, versprechen CDU/CSU zumindest dessen Realisierung in den nächsten acht Jahren. "Damit wären wir wieder beim Schneckentempo einer Großen Koalition. Beim Netzausbau muss deutlich mehr Gas gegeben werden, länger als fünf Jahre dürfen wir uns damit nicht Zeit lassen. Deutschland muss endlich wieder den technologischen Anschluss an andere europäische Länder finden", erklärt Kunkel.
Quelle und Kontaktadresse:
Fachvereinigung Kaltwalzwerke e.V. (FVK)
Pressestelle
Kaiserswerther Str. 137, 40474 Düsseldorf
Telefon: (0211) 47806-0, Fax: (0211) 47806-22