Kaffee ist unangefochtener Spitzenreiter beim Getränkekonsum der Deutschen
(Hamburg) - Jeder Deutsche trank im Jahr 2001 159,2 Liter Kaffeegetränk. Damit bestritt er rund 23 Prozent seines jährlichen Getränkekonsums allein mit Kaffee. Insgesamt konsumierte er im Jahr 2001 686,1 Liter Getränke (ohne Trinkwasser aus der Leitung). Auf dem zweiten Platz landete wie gewohnt Bier mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 123,1 Litern. Dann folgten die Wässer mit 110,2 Litern (Mineral-, Heil-, Quell- und Tafelwässer, einschließlich der aromatisierten Wässer). Der Teeverbrauch (Grün- und Schwarztee, ohne Kräutertee) betrug 26,2 Liter. Quelle dieser Daten ist das ifo Institut für Wirtschaftsforschung in München.
Da dieses Institut die Entwicklung der deutschen Trinkgewohnheiten kontinuierlich verfolgt hat, lohnt sich ein Blick zurück. 20 Jahre zuvor - und damit im Jahr 1981 - lag der Pro-Kopf-Verbrauch an Getränken bei 602,3 Litern (nur alte Bundesländer). Bohnenkaffee führte dabei mit 169,6 Litern, gefolgt von Bier mit 147,1 Litern und Erfrischungsgetränken mit 77,7 Litern.
Interessant sind die langfristigen Trends, die bei den einzelnen Getränken zu beobachten sind. Mit gewissen Schwankungen hat sich der Gesamtverbrauch pro Kopf um über 80 Liter nach oben entwickelt, wobei die größten Zuwächse in der zweiten Hälfte der 80er Jahre stattfanden. Durch den Vereinigungseffekt kam es dann vorübergehend zur Niveaureduzierung im Pro-Kopf-Konsum. Da die Gesamtverbrauchszahl allerdings nicht den Trinkwasserkonsum beinhaltet, lassen sich keine Aussagen über das tatsächliche Ausmaß des Getränkeverbrauchs der Deutschen machen. Ebenso ist unklar, inwieweit der Trinkwasserverzehr durch den Genuss von Wässern ersetzt wurde.
Innerhalb der drei untersuchten Getränkegruppen haben die alkoholfreien Produkte in den letzten 20 Jahren mit +87 Prozent den größten Sprung nach vorn gemacht. Dazu beigetragen haben in erster Linie die Wässer, die einen Zuwachs von 154 Prozent aufweisen. Fruchtsäfte konnten einen Anstieg von 93 Prozent verbuchen. Bei den Alkoholgetränken gab es über diesen Zeitraum einen Rückgang von 15 Prozent. Bei den Heiß- und Hausgetränken war nur eine geringe Veränderung zu verzeichnen, das Minus betrug 1 Prozent.
Die von der Statistik erfassten Getränke haben im Verlauf der beiden letzten Jahrzehnte ganz unterschiedliche Einzelkarrieren gemacht, wobei die ersten Jahre nach der Vereinigung im Zeichen der Annäherung der Trinkgewohnheiten der neuen und alten Bundesländer standen. Gerade die Spirituosen, die 1981 mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 7,6 Litern in der damaligen Bundesrepublik ins Rennen gingen, 1991 ein Niveau von 6,1 Litern in den alten und 12,9 Litern in den neuen Bundesländern aufwiesen, sind bis heute auf 5,8 Liter gefallen. Wie sich überhaupt erkennen lässt, dass die Spitzenwerte in der Kategorie Alkoholgetränke eher in den frühen 80er Jahren lagen und seitdem eine allmähliche Erosion im Konsum dieser Produkte stattgefunden hat. Spitzenwerte in der Kategorie der alkoholfreien Getränke wurden regelmäßig eher in der zweiten Hälfte der 90er Jahre erzielt. Bei den Heiß- und Hausgetränken erreichte Kaffee seinen Spitzenwert im Jahr 1989 kurz vor der Wende mit 190,5 Litern. Milch, ebenso wie Tee, konnten ihre im längerfristigen Vergleich besten Werte ab Mitte der 90er Jahre stabilisieren.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kaffee-Verband e.V.
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