Junglandwirte sind der Schlüssel / BDL zur Neugestaltung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik
(Berlin) - "Landwirtschaft ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und nicht alleinige Sache der Landwirte." Das steht für Nina Sehnke unumstößlich fest und dürfe nie vergessen werden, wenn es um die Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union geht. Die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. weiß an dieser Stelle nicht nur die deutschen Junglandwirte hinter sich, sondern auch die jungen Kollegen überall in der EU.
"Die Weiterentwicklung der Landwirtschaft kann nur mit den Junglandwirten erfolgen. Sie sind der Schlüssel für die zukünftige Agrarpolitik", verweist sie auf die in langen Verhandlungen erarbeitete Position des Europäischen Junglandwirterats (CEJA). Ein einfaches "Weiter so" hält die BDL-Bundesvorsitzende für unverantwortlich. Vielmehr gehe es jetzt darum, die Agrarpolitik gemeinsam so weiterzuentwickeln, dass sie langfristig Perspektiven eröffnet. Dabei sei klar: Wer die GAP nach 2020 ernsthaft angeht, kann auf die deutschen Junglandwirte zählen.
"Die Landwirtschaft steht vor der großen Herausforderung, dass die Betriebe einerseits genug abwerfen müssen, um die auf und von ihnen lebenden Familien zu ernähren. Andererseits werden die gesellschaftlichen Ansprüche immer höher", stellt Nina Sehnke fest. "Die GAP muss dafür sorgen, dass sich langfristig beides unter einen Hut bringen lässt. Zugleich muss sie die Weichen dafür stellen, dass eine Zukunft in der Landwirtschaft für junge Menschen attraktiv ist", so die BDL-Bundesvorsitzende.
Dafür sei eine flächendeckende, verbindliche und unbürokratische Junglandwirte- und Jungwinzerförderung bei Investitionen und Betriebsübernahmen unabdingbar. "Nur die schafft die nötige Planungssicherheit und ermöglicht den Fortbestand der landwirtschaftlichen Betriebe", sagt sie.
Denn es reiche nicht, wenn die Junglandwirte hierzulande bestens ausgebildet sind. Damit sie für Lebensmittel sorgen und Arbeitsplätze schaffen können, brauchen sie verlässliche gesetzliche Rahmenbedingungen, die von der EU mit der GAP abgesteckt werden. Doch die Umsetzung obliegt den Mitgliedsstaaten und Bundesländern. Alleingänge sind da keine Seltenheit. "Doch jeder Junglandwirt, jeder Jungwinzer muss - egal in welchem Bundesland er lebt - Anspruch auf eine Anschubfinanzierung haben", macht die BDL-Bundesvorsitzende deutlich.
Um die landwirtschaftliche Produktion und die Erzeugung von Lebensmitteln unter höchsten Qualitätsstandards im Inland zu erhalten, bedarf es gezielter Nachwuchsförderung. Junge Landwirte wollen gerne Vorreiter sein und mit gutem Beispiel vorangehen - beispielsweise wenn es um das Tierwohl geht.
Der BDL fordert, dass mindestens zwei Prozent der nationalen Mittel der ersten Säule für die Förderung von Jungwinzern und Junglandwirten verwendet werden. "Diese Unterstützung muss es bereits für Kleinstinvestitionen geben, um auch kleinere Betriebe zu stärken. Schließlich sind Familienbetriebe für ländliche Regionen von großer Bedeutung. Zudem wird die Junglandwirteförderung für Existenzgründungen, Betriebsübergaben und -umgestaltungen benötigt", begründet Nina Sehnke.
Mehr zu den Forderungen des BDL zur Bundestagswahl 2017 gibt's online unter http://wahl.landjugend.info. Das CEJA-Positionspapier zur Zukunft der GAP steht unter www.ceja.eu zum Download bereit.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)
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