Junger BLLV fordert: "Wir brauchen mehr Zeit für unsere Schüler"
(München) - Auch in diesem Jahr freut sich der Junge BLLV für alle jungen Kolleginnen und Kollegen, die eine Planstelle erhalten: "Wir sind guter Dinge angesichts der Volleinstellung an den Grund- und Mittelschulen. Auch an den Förderschulen und bei den Förderlehrern sieht es heuer wieder gut aus", erklärten Monika Faltermeier, Julia Hanglberger und Thilo Stangl aus dem Vorstand des Jungen BLLV. Es dürfe aber nicht vergessen werden, dass die Situation für die Kolleginnen und Kollegen an den Realschulen und Gymnasien unverändert schwierig und unsicher sei, betonten sie. "Langfristig können wir die Situation nur in den Griff bekommen, wenn wir endlich die Lehrerbildung reformieren." In den Schulen brauche es zudem Veränderungen: "Wir brauchen mehr Zeit die Schülerinnen und Schüler, damit wir sie bestmöglich unterstützen und individuell fördern können."
Alle Drei erkannten an, dass Bayern eines der führenden Bundesländer sei, wenn es um die Bildung gehe. Nichtsdestotrotz gebe es Handlungsbedarf. Stichwort Zweitqualifikation: Die "Begleitende Qualifizierung", die es Lehrerinnen und Lehrern von Realschulen und Gymnasien ermögliche, sich für die Grund- oder Mittelschule nach zu qualifizieren, sei eine - aus der Not geborene - vorläufig tragfähige und begrüßenswerte Strategie, um kurzfristig Löcher zu stopfen. "Sie kann und darf aber kein langfristiges Lösungsmittel sein", forderten Faltermeier, Hanglberger und Stangl. Eine flexiblere Lehrerbildung könne hier in der Zukunft Engpässe dieser Art besser verhindern.
Die Anforderungen an Schule hätten sich in den letzten Jahren deutlich verändert und würden sich weiter ändern. Deshalb müsse sich auch die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer ändern, so der Vorstand des Jungen BLLV übereinstimmend. Nötig seien mehr Flexibilität, mehr Perspektiven und eine sich weiter steigernde Qualität.
"Dass wir an den Schulen mehr Personal brauchen, weiß inzwischen jeder. Man kann aber keine Lehrkräfte einstellen, die es nicht gibt. Die Lehrerbildung und der Lehrerberuf müssen daher noch attraktiver gestaltet werden."
Die Fülle an Aufgaben, die Lehrer aller Schularten täglich meistern, sei immens und auch belastend. "Jede Lehrerin und jeder Lehrer möchte den Schülerinnen und Schülern die bestmögliche Ausbildung und Unterstützung zukommen lassen", betonte der Vorstand im Jungen BLLV. Dafür brauche es aber mehr Zeit. "Zeit, um auf die Bedürfnisse der einzelnen Kinder einzugehen. Zeit um individuell zu fördern. Zeit für die Kinder." Und das bedeute nicht dutzende Proben pro Halbjahr, wie es z.B. in den vierten Grundschulklassen oft üblich sei, sondern Zeit, um auf die Probleme und Defizite der Schülerinnen und Schüler eingehen zu können. "Wir brauchen auch Zeit, um die Kompetenzen junger Menschen zu fördern. Wir wollen sie bestmöglich auf die Anforderungen einer vielfältigen Gesellschaft vorbereiten. Dafür brauchen wir mehr Zeit für Kinder, Zeit für die Lehrer und Zeit zum Lernen."
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