Junge Unternehmen sterben früh

(Neuss) - Der deutsche Mittelstand trägt die Hauptlast bei den Unternehmensinsolvenzen. Große Pleiten, die in diesem Jahr durch die Presse gegangen sind – Holzmann, KirchMedia, Herlitz und Fairchild Dornier -, spielen für die Gesamtstatistik nur eine untergeordnete Rolle. Von den 32.400 Unternehmen, die im Jahr 2001 einen Insolvenzantrag stellen mussten, hatten nur rund 50 Unternehmen mehr als 500 Mitarbeiter. Ein typisches insolventes Unternehmen lässt sich durch drei Merkmale charakterisieren:

· Das Alter: Fast jede fünfte Unternehmensinsolvenz trifft Unternehmen, die erst seit höchstens 24 Monaten bestehen. Die Hälfte aller insolventen Unternehmen ist nicht älter als sechs Jahre, wenn die Zahlungsunfähigkeit eintritt. Auf der anderen Seite sind in Westdeutschland rund 33 Prozent der überschuldeten Unternehmen über zehn Jahre alt - im Osten liegt der Anteil der alten Unternehmen bei 14,6 Prozent.

· Die Umsatzgröße: Mit steigendem Umsatz sinkt die Insolvenzgefahr. Nur ein Prozent aller Pleitefirmen hatten einen Jahreumsatz jenseits der 25 Millionen-Euro-Grenze. Rund 40 Prozent aller Unternehmensinsolvenzen in 2001 finden sich bei Betrieben mit einem jährlichen Umsatzvolumen, das zwischen 0,5 und 2,5 Mio. Euro liegt. Weitere 18 Prozent weisen vor dem Insolvenzantrag eine Umsatzgröße von 300.000 Euro bis 0,5 Mio. Euro auf.

· Die Betriebsgröße: Über 50 Prozent der Insolvenzanträge werden von Mikrobetrieben gestellt, die maximal fünf Mitarbeitern beschäftigen. Aktuell liegt die Zahl der Unternehmen in Westdeutschland bei 56,3 Prozent, in Ostdeutschland bei 47,1 Prozent. Während der Anteil der insolventen Mikrobetriebe binnen Jahresfrist zurückgegangen ist (Westdeutschland: minus 4,1 Prozentpunkte; Ostdeutschland: minus 1,2 Prozentpunkte), bleibt die Zahl der überschuldeten Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern nahezu konstant: 4,6 Prozent der westdeutschen und 4,2 Prozent der ostdeutschen Unternehmen, die in die Insolvenz gingen, gehören zu dieser Gruppe.

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