Johanniter leisten Nothilfe in Palästina
(Berlin) - In einer sofortigen Nothilfemaßnahme beschafft die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) dringend benötigtes medizinisches Verbrauchsmaterial für das Beith-Jalla-General-Hospital in Bethlehem. Hierfür hat das Auswärtige Amt 135.000 Mark zur Verfügung gestellt. Das Krankenhaus von Beith-Jalla hat eine Schlüsselstellung für die medizinische Versorgung und Betreuung von Kranken und Verletzen im Westjordanland. Es ist die zweitgrößte Klinik in der Region mit einem Einzugsgebiet von zirka 140.000 Menschen. Monatlich werden hier rund
170 Operationen durchgeführt und zirka 3.200 Patienten ambulant behandelt. Vielfach handelt sich hierbei um Verletzte aus den anhaltenden gewalttätigen Unruhen zwischen Palästinensern und Israelis.
Die kriegsähnliche Situation hat Palästina in eine schwere wirtschaftliche Krise gestürzt. Dem staatlichen Gesundheitswesen stehen für notwendige Investitionen und Beschaffungen kaum noch Gelder zur Verfügung. In dieser Situation hat sich der Leiter der Klinik, Dr. Peter Qumry, an die Johanniter gewandt, die vor Ort eine Ambulanzstation betreiben. Vor allem fehlt es dem Krankenhaus an Medikamenten, medizinischem Verbrauchsmaterial und Hygieneartikeln. Darüber hinaus ist ein Teil der medizinischen Geräte defekt. Wie von Experten der Johanniter und Ärzten des Hospitals ermittelt wurde, werden besonders dringend chirurgische Materialien und Klinikausstattung benötigt, wie Skalpelle, Nadel und Nahtgut aber auch Infusionsgeräte, Stethoskope und Blutdruckmessgeräte. Darüber hinaus fehlt es an medizinischen Verbrauchsgütern wie elastischen Binden, präoperativen Medikamenten und Infusionslösungen.
Damit das Beith-Jalla-General-Hospital seinen medizinischen Auftrag wieder erfüllen kann, werden die Johanniter noch im Dezember die notwendigen Materialien vor Ort beschaffen.
Die Nothilfe der Johanniter soll die Gesundheitsversorgung im Bereich der Notfall- und Unfallmedizin sowie der Chirurgie kurz- und mittelfristig sicherstellen und zur strukturellen und medizinischen Stabilität im Westjordanland beitragen. Die JUH wird das Krankenhaus von Beith-Jalla auch über diese Maßnahme hinaus weiterhin betreuen und unterstützen.
Bis November diesen Jahres betrieben die Johanniter eine Ambulanzstation und einen First-Aid-Point direkt an der Geburtskirche in Bethlehem. Ursprünglich wurde ein Pilgeransturm von bis zu 5 Millionen Menschen für das heilige Jahr erwartet.
Quelle und Kontaktadresse:
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Christoph Ernesti, Pressesprecher
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