Jobkiller Zwangspfand
(Berlin) - Das Pfand für Einweggetränke ist ein Jobkiller. Das belegen die neusten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Arbeitsplatzentwicklung in den betroffenen Branchen. Das erklärte am 27. August in Berlin der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE). Demnach sind im ersten Halbjahr 2003 im Groß- und Einzelhandel mit Getränken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unter dem Strich insgesamt 158 Arbeitsplätze weggefallen. Nicht enthalten in der Rechnung sind die 452 Arbeitsplätze die allein bei den Kiosken in Folge der Einführung des Zwangspfands gestrichen wurden.
Alle anderen Behauptungen, die gar von mehreren Tausend neuen Jobs seit Einführung des Zwangspfands sprechen, werden damit Lügen gestraft. Lediglich bei den Brauereien ist ein scheinbar positiver Beschäftigungseffekt von 104 Arbeitsplätzen feststellbar. Allerdings nur wenn man den unsinnigen Vergleich zwischen dem 30. Juni 2003 und dem 31. Dezember 2002 zieht. Berücksichtigt man, dass der Bierausstoß im Sommer in den meisten Brauereien doppelt so hoch ist wie im Winter, sind lediglich 104 Beschäftigte mehr sehr ernüchternd. Dazu kommt, dass im selben Zeitraum die Hersteller von Erfrischungsgetränken und Mineralwasser 897 Arbeitsplätze abgebaut haben.
Von neuen Jobs in den vom Zwangspfand betroffenen Branchen ist weder dem Statistischen Bundesamt, den Arbeitsämtern noch den Ortskrankenkassen oder anderen Institutionen etwas bekannt. Die negativen Auswirkungen und Umsatzeinbrüche zeigen sich jedoch deutlich in Getränkehandel und industrie sowie bei den Dosen- und Getränkeverpackungsherstellern. Experten fürchten den dauerhaften Verlust von über 10.000 Arbeitsplätzen, wenn der Pfandspuk nicht so bald wie möglich beendet wird.
Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE)
Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin
Telefon: 030/726250-65, Telefax: 030/726250-69