Pressemitteilung | Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD)

Jobchancen ziehen internationale Studierende nach Deutschland

(Bonn) - "Die BintHo-Studie ist die größte Befragung in Deutschland zur Studierendenmobilität. Sie ist für die deutschen Hochschulen ein wichtiges Instrument zum Monitoring ihrer Internationalisierungsaktivitäten. Die aktuellen Befunde zeigen dabei eine hohe Attraktivität Deutschlands als Studienstandort und des deutschen Arbeitsmarktes für internationale Studierende sowie eine große Zufriedenheit der Studierenden aus aller Welt mit ihren deutschen Hochschulen", sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.

Attraktives Studienangebot und gute Jobchancen

Für mehr als drei Viertel der befragten internationalen Studierenden war Deutschland laut der BintHo-Studie die erste Wahl für ihr Auslandsstudium (76 Prozent). Die Gründe für das Studium in der Bundesrepublik waren ein attraktives Studienangebot und gute Studienbedingungen an den Hochschulen (91 Prozent), das internationale Renommee des deutschen Studienabschlusses (88 Prozent) sowie gute berufliche Perspektiven nach dem Studium (81 Prozent).

Die Hälfte der internationalen Studierenden war dabei in rein englischsprachigen Studiengängen eingeschrieben, nur ein gutes Viertel studierte ausschließlich auf Deutsch. Allerdings zeigten sich hier deutliche Unterschiede je nach Abschlussart: Im Masterstudium studierten zwei Drittel auf Englisch, im Bachelor nur 27 Prozent. Die deutschen Hochschulen kommen dabei gut bei den Studierenden an: Die Mehrheit der befragten internationalen Studierenden (82 Prozent) würde ihre derzeitige Hochschule weiterempfehlen. Über 60 Prozent wollen auch nach dem Studienabschluss in Deutschland bleiben.

Persönlichkeitsentwicklung und kulturelles Interesse Mobilitätstreiber

Die wichtigsten Motive für einen Auslandsaufenthalt unter den deutschen Studierenden waren die Persönlichkeitsentwicklung (75 Prozent), kulturelles Interesse (64 Prozent) und der Wunsch, neue Erfahrungen im Gastland außerhalb der Universität zu machen (59 Prozent). Für 58 Prozent stand die Verbesserung der Sprachkenntnisse im Mittelpunkt. Die größten Herausforderungen während der Auslandsaufenthalte stellten die Wohnungssuche (26 Prozent) und die coronabedingten Einschränkungen von geplanten Aktivitäten dar (22 Prozent). Lehrende an den Hochschulen sind laut der Befragung wichtige Impulsgeber für eine Auslandsmobilität: Knapp drei Viertel der Studierenden gaben an, dass die Lehrenden ihre eigene Auslandserfahrung in die Lehre einbezögen.

Willkommenskultur und Wunsch nach mehr internationalen Studierenden

Die BintHo-Befragung erbrachte auch einen Hinweis auf Lücken in der Willkommenskultur: So sah sich rund ein Zehntel der befragten internationalen Studierenden (12 Prozent) in Deutschland von Diskriminierung betroffen. Die vorliegenden Daten lassen dabei keine Auswertung über den Ort der Erfahrung oder eine regionale Zuordnung zu. Der DAAD wird daher das Thema in der nächsten BintHo-Befragung im kommenden Wintersemester erneut aufgreifen und detaillierter untersuchen. Zugleich zeigte die Studie, dass sich rund 38 Prozent der deutschen Studierenden mehr internationale Kommilitonen und Kommilitoninnen an ihrer Hochschule wünschen, gerade einmal zwei Prozent würden weniger internationale Mitstudierende bevorzugen.

Studie "Benchmark internationale Hochschule" (BintHo)

Für die BintHo-Studie befragte der DAAD insgesamt 117.270 Studierende an 74 deutschen Hochschulen. Es handelt sich um eine der größten Studierendenbefragungen in Deutschland und die einzige Studierendenbefragung speziell zum Thema Studierendenmobilität. An der Studie nahmen 86.348 Studierende mit deutscher Hochschulzugangsberechtigung und 13.871 internationale Studierende (mit ausländischer Staatsbürgerschaft und ausländischer Hochschulzugangsberechtigung) teil. Die nächste Bintho-Befragung ist für das Wintersemester 2023/2024 geplant.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD) Michael Flacke, Leiter Pressestelle Kennedyallee 50, 53175 Bonn Telefon: (0228) 8820, Fax: (0228) 882444

NEWS TEILEN: