Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Jeder zweite M+E-Betrieb will mehr Frauen in Führungspositionen / Aber weibliche Bewerber fehlen / Gesamtmetall-Studie

(Berlin) - Jeder zweite Betrieb der Metall- und Elektro-Industrie will den Frauenanteil in Führungspositionen weiter ausbauen - allen voran Großunternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten: Von diesen wollen sogar 78 Prozent in den nächsten Jahren gezielte Maßnahmen zur Frauenförderung ergreifen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie hervor, an der sich im April und Mai rund 700 Unternehmen mit 800.000 Mitarbeitern beteiligt haben.

In Großunternehmen sind nicht nur der Nachholbedarf, sondern auch die Schwierigkeiten am größten, freie Führungspositionen mit Frauen zu besetzen. 63 Prozent aller Betriebe, aber 78 Prozent der Großunternehmen berichten über entsprechende Probleme. 52 Prozent aller Betriebe und 71 Prozent der Großunternehmen klagen, dass es insgesamt zu wenige weibliche Bewerberinnen gebe. 27 (33) Prozent bemängeln, dass die Bewerberinnen nicht über die nötige ingenieurwissenschaftliche oder naturwissenschaftlich-technische Ausbildung verfügen. Mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie bezeichnen dagegen nur 21 (27) Prozent als Problem.

"Hier zahlt sich das freiwillige Engagement unserer Unternehmen aus, die eine Fülle an flexiblen Arbeitszeitmodellen anbieten", erklärte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser. "Außerdem werben die Verbände seit Jahren mit großem Einsatz für mehr Frauen in den M+E-Berufen, um den Führungskräfte-Pool zu vergrößern. Doch wenn uns Eltern, Lehrer und Politiker nicht darin unterstützen, das Berufswahlverhalten junger Mädchen und Frauen zu verändern, stoßen diese Bemühungen an Grenzen."

So verharre der Frauenanteil in der M+E-Industrie seit geraumer Zeit bei rund 20 Prozent. Auf der unteren Führungsebene seien es sogar nur 10 Prozent. "Bei einer so schmalen Basis ist es kein Wunder, dass so wenig nachwächst und wir in Spitzenpositionen nur 8 Prozent Frauen haben", so Kannegiesser.

Anlass zu Besorgnis sei der Umstand, dass sich der Anteil an weiblichen Führungskräften mit zunehmender Hierarchieebene deutlich verringere. "Es darf nicht sein, dass wir auf dem Weg ins Top-Management die Hälfte der Frauen verlieren", mahnte Kannegiesser. Vermutlich spielten neben fehlenden Betreuungsangeboten auch die Erwerbswünsche der Führungskräfte eine wichtige Rolle. Nach einer Allensbach-Studie sehen nur 31 Prozent aller deutschen Frauen in einer Vollzeitstelle das Ideal, mit 59 Prozent streben fast doppelt so viele eine Rolle als Mutter mit Teilzeitbeschäftigung an.

Die Ergebnisse der Studie:
http://www.gesamtmetall.de/gesamtmetall/meonline.nsf/id/Page-Frauen-in-Fuehrungspositionen-in-der-M-E-Industrie-Ergebnisse-Unternehmensbefragung

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtmetall Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e.V. Martin Leutz, Pressesprecher Voßstr. 16, 10117 Berlin Telefon: (030) 55150-0, Telefax: (030) 55150-400

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